Mit einer Veranstaltung in Rom möchte Italien des Endes der deutschen Besatzung im Jahr 1945 gedenken.
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Sergio Mattarella. (Archiv) - keystone

Mit einer Gedenkveranstaltung in Rom hat Italien am Donnerstag an das Ende der deutschen Besatzung 1945 erinnert. Staatspräsident Sergio Mattarella legte am Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Als weitere Repräsentanten des Staates nahmen auch die rechte Regierungschefin Giorgia Meloni sowie die Präsidenten der beiden Parlamentskammern und des Verfassungsgerichts teil.

Meloni ist Vorsitzende der grössten Regierungspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens), die ihre Ursprünge in der postfaschistischen Bewegung hat. Kritiker werfen der Ministerpräsidentin vor, sich noch nie ausreichend vom Faschismus distanziert zu haben.

Am Donnerstag bekräftigte Meloni in einer Erklärung ihre Ablehnung «gegenüber allen totalitären und autoritären Regimen». Mit dem Ende des Faschismus sei in Italien der Grundstein für die Rückkehr der Demokratie gelegt worden.

Mussolinis Vermächtnis spaltet weiterhin

In ihrer Partei gibt es prominente Mitglieder, die aus ihrer Verehrung für den faschistischen Diktator Benito Mussolini (1883-1945) keinen Hehl machten. Der Hitler-Verbündete wurde im April 1945 von Partisanen festgenommen und hingerichtet. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg von 1943 bis 1945 wurden etwa 70'000 Italiener getötet. Zuvor war Mussolini zwei Jahrzehnte lang an der Macht.

Der «Anniversario della Liberazione» («Jahrestag der Befreiung») ist in Italien gesetzlicher Feiertag. Der 25. April 1945 gilt als der Tag, an dem die bewaffneten Aufstände der Partisanen gegen die Wehrmacht und deren italienische Verbündete begannen. Italienischer Nationalfeiertag ist der 2. Juni, zum Gedenken an ein Referendum von 1946 zur Abschaffung der Monarchie und Gründung der Republik.

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