100'000 Euro Schadenersatz sind im Ischgl-Prozess um die Corona-Ansteckungen gefordert. Die Witwe und ihr Sohn wollen das Geld allerdings nicht behalten.
Opfer der Corona-Ausbreitung in Ischgl fordern finanzielle Entschädigungen. Foto: Jakob Gruber/APA/dpa
Opfer der Corona-Ausbreitung in Ischgl fordern finanzielle Entschädigungen. Foto: Jakob Gruber/APA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ischgl-Prozess fordern eine Witwe und ihr Sohn 100'000 Euro Schadenersatz.
  • Allerdings gehe es ihnen dabei nicht ums Geld, sondern um Gerechtigkeit.
  • Sollten sie Schadenersatz erhalten, werden die beiden das Geld spenden.

Bei dem ersten Prozess um die tödlichen Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl geht es den Klägern nach eigenen Angaben nicht um Geld. Die Witwe und der Sohn eines an Corona gestorbenen Österreichers, der sich bei der chaotischen Abreise aus Ischgl angesteckt haben soll, fordern rund 100 000 Euro Schadenersatz vom Staat.

«Mir geht es um Gerechtigkeit», sagte der Sohn des Verstorbenen am Freitag am Rande des Prozesses im Wiener Landgericht. «Falls es einen Schadenersatz gibt, werden wir das Geld natürlich spenden», sagte er und verwies auf karitative Organisationen.

Die Kläger werfen österreichischen Politikern und Behörden vor, zur Verbreitung von Covid-19 in Ischgl und vielen anderen Ländern beigetragen zu haben – auf erste Fälle sei zu langsam reagiert worden, und die Schliessung des Skigebietes habe zur unkontrollierten Abreise von Touristen geführt. Weitere ähnliche Klagen sollen in den kommenden Wochen in Wien verhandelt werden.

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