Im Konflikt zwischen den USA und dem Iran will der Irak in naher Zukunft Delegationen in beide Hauptstädte schicken.
Abdel Mahdi
Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Regierung in Bagdad hofft auf Deeskalation.
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Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi kündigte am Dienstag an, sein Land wolle so auf eine Deeskalation hinwirken. Die Spannung zwischen den beiden Ländern war sich in den vergangenen Wochen immer weiter eskaliert. Der Irak unterhält enge Beziehungen zu beiden Ländern.

Mahdi sagte vor Journalisten in Bagdad, seine Regierung werde «sehr bald Delegationen nach Teheran und Washington schicken», um sich dort für Ruhe einzusetzen. Es sei wichtig, «niemandem Raum zu geben, die Situation zu befeuern», fügte er hinzu und forderte, der Irak dürfe «kein Kriegsgebiet und kein Ausgangspunkt für einen Krieg» werden.

Ein weiterer irakischer Amtsträger, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, Bagdad wäre ein geeigneter Ort für Gespräche zwischen den USA und dem Iran. «Die Vereinigten Staaten betrachten den Irak als einziges Land, das die beiden Länder zu Verhandlungen zusammenbringen kann», sagte er.

US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran nach einem Raketenangriff unbekannter Kräfte auf das Regierungsviertel der irakischen Hauptstadt Bagdad am Sonntag mit Auslöschung gedroht. «Wenn der Iran kämpfen will, wird dies das offizielle Ende des Iran sein», schrieb er auf Twitter. Dies hatte international die Furcht vor einem Krieg befeuert. Am Montag relativierte Trump aber die Drohungen und rief zu Verhandlungen auf.

Ministerpräsident Mahdi sagte, der Irak könne sich von den Spannungen zwischen den USA und dem Iran nicht distanzieren und arbeite deshalb mit europäischen und arabischen Ländern an einer Deeskalation der Situation. Das liege «sowohl im Interesse des Iraks und seiner Bevölkerung als auch der Region im Allgemeinen», erklärte Mahdi.

Die USA waren vor einem Jahr aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und hatten neue Sanktionen verhängt. Mit einer Politik des «maximalen Drucks» wollen sie den Iran offiziell zu Verhandlungen über ein neues umfassenderes Abkommen zwingen. Es besteht aber die Sorge, dass es Falken wie Trumps Nationalem Sicherheitsberater John Bolton in Wahrheit um den Sturz der Regierung in Teheran geht.

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