Insolvenz: Österreichisches Skigebiet steht vor dem Aus
Das beliebte Familienskigebiet Königsberg-Hollenstein in Niederösterreich hat Insolvenz angemeldet. Der Klimawandel sei die Hauptursache.

Das traditionsreiche Familienskigebiet am Königsberg steht vor einer ungewissen Zukunft, nachdem die Betreibergesellschaft beim Landesgericht St. Pölten Insolvenz angemeldet hat. Die Entscheidung erfolgte auf Eigenantrag der Gesellschafter, die keine andere Lösung mehr sahen.
Sieben Beschäftigte sind unmittelbar von der Pleite betroffen, während 43 Gläubiger um ihre ausstehenden Forderungen bangen müssen. Den Schulden von etwa 767'000 Euro stehen lediglich Vermögenswerte von 120'000 Euro gegenüber.
Die Masseverwalterin Christine Riess wurde «Heute» zufolge bereits eingesetzt, um das weitere Verfahren zu koordinieren. Gläubiger haben bis Ende Dezember Zeit, ihre Ansprüche geltend zu machen.
Skigebiet meldet Insolvenz an: Klimawandel als Existenzbedrohung
Die vergangenen beiden Winter haben dem Skigebiet den entscheidenden Schlag versetzt, da die milden Temperaturen kaum Liftbetrieb zuliessen. In der letzten Saison konnten die Anlagen nur an drei Tagen geöffnet werden.
Für eine wirtschaftliche Rentabilität wären jedoch laut «Merkur» mindestens 20 bis 30 Betriebstage erforderlich gewesen. Selbst die modernen Beschneiungsanlagen konnten gegen die anhaltend hohen Temperaturen nichts ausrichten.

Der Sommerbetrieb mit dem beliebten Bikepark konnte die enormen Verluste der Wintersaison nicht mehr kompensieren. Die Klimaveränderungen haben somit ein traditionelles Geschäftsmodell in den Grundfesten erschüttert.
Eigentumsverhältnisse und Rückkaufverhandlungen
Die Liftanlagen befinden sich im Besitz der Wirtschaftspark Ybbstal GmbH, die der Betreibergesellschaft ein Ultimatum für den Rückkauf gestellt hatte. Der geforderte Kaufpreis für die Liftanlagen und Schneekanonen beläuft sich auf rund 90'000 Euro.
Die ursprünglich für Oktober gesetzte Frist wurde zwischenzeitlich bis Mitte November verlängert. Das seit 2012 bestehende Unternehmen betreibt insgesamt sechs Schlepplifte und einen Kinderseillift auf 14 Kilometern Piste, berichtet der «Kurier».
Die Geschäftsführer Herbert Zebenholzer und Peter Jagersberger führen derzeit intensive Verhandlungen in alle Richtungen.
Ungewisse Zukunftsaussichten fürs Skigebiet
Die Gläubigerversammlung ist für Januar 2026 angesetzt, bis dahin bleibt die Zukunft des beliebten Ausflugsziels völlig offen. Trotz aller Bemühungen können die Verantwortlichen keine Prognose über eine mögliche Fortführung des Liftbetriebs abgeben.

Die Region hofft dennoch auf eine Lösung, da das Skigebiet ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den lokalen Tourismus darstellt. Sollte keine Rettung gelingen, wäre dies ein herber Rückschlag für die gesamte Tourismusbranche in der Region.
Das Skigebiet galt als Geheimtipp für Familien aus Niederösterreich, Wien, Oberösterreich und der Steiermark.












