Die Germania Fluggesellschaft wird nicht gerettet. Man habe keine Investoren gefunden, heisst es von seiten der Airline.
Germania Fluggesellschaft
Ein Passagierflugzeug der insolventen Fluggesellschaft Germania auf dem Rollfeld des Flughafens Bremen. Der Flugbetrieb wurde bereits am 04.02.2019 eingestellt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die insolvente Berliner Airline Germania gibt es keine Zukunft mehr.
  • Die Rettungsversuche sind gescheitert.

Es hatte einen Hoffnungsschimmer für die Germania-Mitarbeiter gegeben – Investoren interessierten sich für die insolvente Berliner Airline. Doch es kam anders.

Alle seriösen Bieter seien abgesprungen, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg mit.

Eine Stilllegung sei nicht mehr abzuwenden. «Die Mitarbeiter erhalten nun in den nächsten Tagen die Kündigungen», hiess es in der Mitteilung weiter.

Germania Fluggesellschaft meldete Insolvenz an

Im Februar hatte die Germania Fluggesellschaft mit fast 1700 Mitarbeitern Insolvenz angemeldet. Dies fast eineinhalb Jahre nach der spektakulären Pleite der Air Berlin.

Germania steuerte viele Reiseziele im Mittelmeerraum an. Jährlich beförderte die viertgrösste deutsche Airline nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Passagiere. Die Flugzeuge blieben mit der Insolvenz am Boden. Vor allem kleinere Flughäfen in Deutschland spürten grössere Auswirkungen.

Eigene Maschinen hatte die Germania Fluggesellschaft nicht, die annähernd 30 Flugzeuge waren zuletzt nach Angaben des Insolvenzverwalters alle geleast.

Begehrte Slots

Nun könnte es anderen Airlines verstärkt darum gehen, an Germania-Slots heranzukommen. Damit sind die begehrten wie lukrativen Start- und Landerechte an Flughäfen gemeint. Zum Beispiel hatte direkt nach der Germania-Pleite die Lufthansa-Tochter Eurowings Interesse an den Slots am Flughafen Düsseldorf gezeigt.

Bis zuletzt hatte es für die Mitarbeiter der insolventen Germania Fluggesellschaft noch einen Hoffnungsschimmer gegeben. Es gab nach Angaben Wienbergs sowohl Interessenten für grosse Teile der Germania als auch für den Bereich Wartung und Technik.

Enger Zeitrahmen als Problem

Sie alle zogen sich aber aus dem Bieterprozess zurück, wie es nun hiess. Ein Problem sei der enge Zeitrahmen gewesen, denn zum 31. März ende der Insolvenzgeldzeitraum für die Mitarbeiter.

Das eigentliche Insolvenzverfahren ist bislang noch nicht eröffnet worden, wie ein Sprecher Wienbergs mitteilte. Momentan läuft noch die Phase des vorläufigen Insolvenzverfahrens. Über den Eröffnungstermin entscheidet ein Gericht auf Grundlage eines Gutachtens des Insolvenzverwalters.

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