Die zu einer langen Haftstrafe verurteilte belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa ist nach Angaben eines anderen inhaftierten Politikers auf der Intensivstation ihres Gefängnisses.
ARCHIV - Maria Kolesnikowa, eine der Oppositionsführerinnen in Belarus, formt mit ihren Händen auf dem Weg zu einem Untersuchungskomitee ein Herz. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa
ARCHIV - Maria Kolesnikowa, eine der Oppositionsführerinnen in Belarus, formt mit ihren Händen auf dem Weg zu einem Untersuchungskomitee ein Herz. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Dmitri Lovetsky
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa wurde ins Gefängnis gesteckt.
  • Jetzt soll sie auf der Intensivstation in «ernstem Zustand» liegen.
  • Über die Hintergründe ist noch nichts bekannt.

«Mascha ist auf der Intensiv, Ursache unbekannt», twitterte Viktor Babariko am Dienstag. Sie sei am Vortag operiert worden, schrieb er, ohne Details zu nennen. «Sie ist gegenwärtig in einem stabilen, ernsten Zustand, bei Besserung.» Offizielle Erklärungen zu dem Ereignis gibt es nicht.

Kolesnikowa gilt zusammen mit Maria Tichanowskaja als Galionsfigur der belarussischen Opposition gegen Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko. Die beiden führten 2020 die landesweiten Proteste gegen die umstrittene Präsidentenwahl an, bei der sich Lukaschenko zum Sieger erklärt hatte. Er liess Polizei und Justiz hart gegen die Demonstranten vorgehen.

Tichanowskaja ging nach Litauen ins Exil, Kolesnikowa wurde dagegen verhaftet und wegen Verschwörung zum Umsturz zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Babariko, der 2020 als aussichtsreicher Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen galt, wurde noch vor der Abstimmung mit diversen Anklagen überzogen und schliesslich im Vorjahr wegen Bestechung, Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu 14 Jahren Haft verurteilt. Die Prozesse gelten als politische Inszenierung.

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