In Griechenland gefasster Oligarch an Moldau ausgeliefert
Kurz vor der Parlamentswahl in Moldau hat Griechenland den Oligarchen Vladimir Plahotniuc an die Republik Moldau ausgeliefert.

Griechenland hat den aus der Republik Moldau stammenden Oligarchen Vladimir Plahotniuc kurz vor der dortigen Parlamentswahl ausgeliefert. Örtliche Medien zeigten seine Ankunft auf dem Flughafen in Chisinau in Begleitung von Polizisten.
Der 59-Jährige wurde demnach sofort in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. In mehreren Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Geldwäsche, Betrugs und Erpressung droht ihm eine langjährige Haftstrafe. Medienberichten zufolge soll er sich in den USA und im türkisch kontrollierten Nordzypern aufgehalten haben.
Plahotniuc verlässt Moldau nach Machtverlust 2019
Plahotniuc bestimmte jahrelang die Politik in Moldau und galt auch als der reichste Mann des Landes. Nachdem seine Demokratische Partei 2019 die Macht verloren hatte, verliess Plahotniuc das zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene, kleine osteuropäische Land.
Ministerpräsidentin wurde nach dem Machtwechsel kurzzeitig die prowestliche Maia Sandu, die seit Ende 2020 Präsidentin ist. Bei der Parlamentswahl am Sonntag droht Sandus Partei Aktion und Solidarität (PAS) der Verlust der Parlamentsmehrheit.
Sandu erhob kürzlich den Vorwurf russischer Einmischung in den Wahlkampf. Sie selbst wird aktiv von der Europäischen Union unterstützt. Das verarmte Agrarland ist seit 2022 EU-Beitrittskandidat.