In der Türkei haben die Impfungen gegen das Coronavirus mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac begonnen.
Impfung
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, erhält eine Impfung mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag wurde in der Türkei das Gesundheitspersonal geimpft.
  • Auch Regierungschef Recep Tayyip Erdogan wurde bereits gepiekst.
  • Der chinesische Impfstoff CoronaVac erhielt die Notzulassung.

Am ersten Tag nach der Notfallzulassung hätten über 250'000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens den Impfstoff verabreicht bekommen. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag auf seiner Website mit.

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan liess sich am Donnerstag impfen, wie die staatliche Nachrichtenagentur «Anadolu» berichtete.

CoronaVac erhält Notzulassung

Nach dem Gesundheitspersonal sollen Menschen über 65 Jahren geimpft werden. In einer zweiten Phase werden dann Mitarbeiter einiger Ministerien, Lehrpersonal sowie Gefangene geimpft.

Coronavirus
Eine Labor-Mitarbeiterin mit dem CoronaVac-Impfstoff. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Für «Sinovac» war am Mittwochabend eine Notfallzulassung in der Türkei erteilt worden. Tests hätten ergeben, dass der Impfstoff «CoronaVac» «ausreichend sicher» sei, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca, ohne Details zu nennen. Anschliessend liess sich Koca vor laufenden Kameras in einem Krankenhaus impfen.

Die Türkei hatte Ende Dezember drei Millionen Dosen des chinesischen Impfstoffs erhalten. Das Land mit etwa 83 Millionen Einwohnern hat seit März rund 2,3 Millionen Infektionen und rund 23'000 Todesfälle registriert. Am Mittwoch wurden 9554 Neuinfektionen gemeldet.

Kritik kommt vom Ärzteverband

Kritik zum Impfstart kam von der türkischen Ärztevereinigung (TTB). Die Familiengesundheitszentren, die die Impfungen in den 81 Provinzen durchführen sollen, seien damit überfordert.

Dies sagte der Vorsitzende für Allgemeinmedizin von der TTB, Emrah Kirimli, dem Online-Protal «Gazete Duvar». Die Ausstattung in vielen Zentren reiche nicht aus, zudem gebe es häufig zu wenig Personal.

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