Mit dem Programm Covax soll auch in armen Ländern die Corona-Impfung möglich sein. Doch es fehlen Millionen Dose, auch weil Indien nicht mehr ausliefert.
Covax-Programm in Madagaskar
Covax-Programm in Madagaskar - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Covax sollen auch arme Länder ihre Bevölkerungen impfen können.
  • Dafür braucht es Spenden von reichen Staaten.
  • Diese sind aber nicht so zahlreich wie erhofft. Es fehlen mehrere Millionen Dosen.

Für die dringend nötigen Corona-Impfkampagnen in ärmeren Ländern fehlen dem Impfprogramm Covax zufolge bis Ende Juni 190 Millionen Impfdosen. Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgegründete Programm appellierte am Donnerstag an reiche Länder, mehr Impfdosen zu spenden.

«Wenn wir gegen den derzeitigen akuten Mangel nichts tun, können die Folgen katastrophal sein», warnte Covax. Das Programm wurde 2020 gegründet, um allen Ländern der Welt zügig Zugang zu Corona-Impfstoffen zu verschaffen.

Reiche Länder müssten bis Ende Jahr eine Milliarde Dosen spenden

Die USA und europäische Länder, darunter Deutschland, hätten zusammen 180 Millionen Dosen versprochen, aber das reiche nicht. Die reichen Länder müssten nach einer Analyse der Stiftung von Bill und Melinda Gates in der Lage sein, bis Ende des Jahres zusammen eine Milliarde Dosen zur Verfügung zu stellen, so Covax. Sie hätten dann immer noch genügend Impfstoff, um 80 Prozent ihrer Bevölkerung zu impfen.

Ausserdem fehlen Covax noch zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) für weitere Impfstoffkäufe. Das Geld müsse bis Anfang Juni eingehen, um weitere Bestellungen aufgeben zu können.

Indien hat Auslieferung gestoppt

Covax wollte bis Ende des Jahres 1,8 Milliarden Impfdosen an ärmere Länder ausliefern. Ein grosser Teil war bei indischen Herstellern bestellt worden. Die indische Regierung hat Lieferungen ins Ausland wegen eigener hoher Infektionszahlen aber weitgehend gestoppt.

Deshalb konnte Covax bis Ende Mai erst rund 70 Millionen Impfdosen in 126 Länder liefern. In der zweiten Jahreshälfte würden grössere Mengen Impfstoff von Herstellern ausserhalb Indiens erwartet, aber so lange könnten viele Länder nicht warten. Die WHO warnt davor, dass dort, wo das Virus ungebremst grassiert, neue Varianten entstehen können, vor denen die heutigen Impfstoffe im schlimmsten Fall nicht schützen.

SOS-Kinderdorf
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