Immer mehr Länder bieten Menschen Geld, wenn sie in aussterbenden Regionen Häuser kaufen und bieten Immobilien für Symbolpreise an. Eine Übersicht.
Irland
Wer auf einer der 23 abgelegenen Inseln Irlands ein Haus kaufen möchte, wird zukünftig von der Regierung in Dublin finanziell unterstützt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vielerorts zieht es die Jungen vom Dorf in die grossen Städte.
  • Abgelegene Orte sind deshalb häufig überaltert und verlassen.
  • In mehreren Ländern kann man deshalb beim Zuziehen Schnäppchen machen.

Wenn es die Dorfjugend in die grossen Städte zieht, sterben die kleinen Orte allmählich aus. In Europa ein zunehmendes Problem. Verschiedene Länder bieten Menschen deshalb Geld, wenn sie in die betroffenen Regionen ziehen.

So zuletzt auch in Irland: Vergangene Woche hat die Regierung in Dublin beschlossen, Hauskäufern bis zu 84'000 Euro zu zahlen. Um das Geld zu bekommen, muss man auf eine der 23 abgelegenen Inseln an der irischen Westküste ziehen.

Damit soll dort die Zahl der Einwohner, die seit 1996 um 13 Prozent gesunken ist, wieder steigen. Auch eine Verjüngung erhofft man sich – aktuell beträgt das Durchschnittsalter auf den Inseln 65 Jahre.

Rustico im Tessin für einen Franken

Ähnliche Massnahmen hat vor gut einem Jahr auch die Schweiz ergriffen: Die Tessiner Gemeinde Gambarogno verkaufte damals Rusticos für einen Franken. Dort war der Grund ein anderer. Die Häuschen müssen stilecht renoviert werden, und dafür muss man tief in die Tasche greifen.

Das italienische Dorf Sambuca dagegen kämpft wie die irischen Inseln mit Bevölkerungsschwund. Auch dort wurden vor wenigen Monaten deshalb Häuser für zwei Euro angeboten.

Tessin
Im Tessin wurden schon Rustico für einen Franken angeboten.
Cinquefrondi
Im italienischen Cinquefrondi gabs ebenfalls schon Häuser für einen Euro zu kaufen.
Ponga
Im spanischen Ponga werden Paare beim Zuziehen mit 3000 Euro Willkommensgeld begrüsst.
Tokio
Und Japan bietet Familien deshalb 7000 Franken pro Kind, wenn sie aus der Hauptstadt Tokio wegziehen.
Kanada
Auch auf der kanadischen Insel Cape Breton Island kann man beim Zuzug ein Schnäppchen machen.

Und auch im süditalienischen Cinquefrondi begann man 2020, Häuser für einen Euro zu verkaufen. Hier ging es um eine Verschönerung und Verjüngung der Ortschaft. In Italien haben bislang Dutzende Gemeinden die Idee so oder ähnlich übernommen.

3000 Euro pro Kind

Die spanische Gemeinde Ponga hat ebenfalls eine Verjüngungskampagne gestartet: Dort werden Paare beim Zuziehen mit 3000 Euro Willkommensgeld begrüsst. Für jedes vor Ort geborene Kind erhalten sie zudem weitere 3000 Euro.

Doch nicht nur in Europa, auch in Ostasien sterben die Dörfer aus und die Metropolen wachsen. Japan bietet Familien deshalb 7000 Franken pro Kind, wenn sie aus der Hauptstadt Tokio wegziehen.

Würden Sie gerne abgelegen wohnen?

Von der kanadischen Insel Cape Breton Island zogen die meisten Jungen aufs Festland. Deshalb suchte dort eine Bäckerei so verzweifelt nach Personal, dass sie zusätzlich zum Lohn 4,047 Quadratmeter Land anbot. Darüber berichtet der kanadische Sender «CBC» im Jahr 2018.

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