IfW-Analyse: USA Taktgeber bei Ukraine-Hilfe und Europa zögerlich

Das Wichtigste in Kürze
- Andere EU-Länder versprachen im Schnitt im eigenen Land das Zehnfache der Summe, die sie für die Unterstützung der Ukraine aufbrachten.
Allein der von Deutschland 2022 beschlossene Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket im Regionalverkehr haben mit 5,65 Milliarden Euro eine ähnliche Grössenordnung wie die bilateralen Ukraine-Hilfen. Ein Vielfaches gibt es zur Rettung des Energiehandelskonzerns Uniper (34,5 Milliarden Euro) oder für das Bundeswehr-Sondervermögen (100 Milliarden).
«Die Amerikaner sind in der Unterstützung der Ukraine der Taktgeber», sagte der Leiter des Analyseteams, Christoph Trebesch. «Die Zögerlichkeit der Europäer im ersten Kriegsjahr ist ein bemerkenswertes Phänomen, zumal finanzielle Ressourcen schnell mobilisierbar sind.»
2022 hatten die EU-Länder bei Ukraine-Hilfen zwischenzeitlich die USA überholt, die nun wieder vorne sind. Mit weiteren Zusagen im Volumen von 37 Milliarden Euro im Dezember haben die USA nunmehr knapp über 73,1 Milliarden Euro vorgesehen, die EU 54,9 Milliarden.