Ifo-Geschäftsklima hellt sich überraschend etwas auf

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Deutschland,

Die deutsche Wirtschaft geht wohl nicht von der Entwicklung rund um das Coronavirus in die Knie. Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtiges Stimmungsbarometer und er steigt - obwohl Experten genau das Gegenteil erwartet haben.

Lichtblicke am Horizont: Der Optimismus in der deutschen Wirtschaft nimmt wieder zu. Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Lichtblicke am Horizont: Der Optimismus in der deutschen Wirtschaft nimmt wieder zu. Foto: Daniel Reinhardt/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz der Ausbreitung des Coronavirus hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Februar überraschend etwas aufgehellt.

Wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte, stieg das von ihm erhobene Geschäftsklima um 0,1 Punkte auf 96,1 Zähler. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 95,3 Punkte gerechnet. «Die deutsche Wirtschaft scheint von der Entwicklung rund um das Coronavirus unbeeindruckt», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Gestützt wurde das Geschäftsklima durch verbesserte Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Der entsprechende Unterindikator stieg von 92,9 auf 93,4 Punkte. Die Unternehmen bewerten allerdings ihre aktuelle Geschäftslage etwas skeptischer als zuletzt. Der Indikator sank um 0,3 Punkte auf 98,9 Punkte.

Ökonomen warnen angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus vor zu viel Optimismus. «Vielleicht ist die heutige Zahl auch nur der Blick in den Rückspiegel und verrät uns nicht allzu viel über die nahen Konjunkturaussichten», kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg.

«Denn mit der derzeitigen Ausbreitung des Coronavirus in Italien haben wir möglicherweise eine völlig neue Situation.» Burkert verwies auf die schwache Entwicklung an den Finanzmärkten am Montag. Dies zeige, wie viel Angst plötzlich in den Finanzmärkten stecke.

Das Coronavirus dürfte nach Einschätzung von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer die Industrierezession in Deutschland um «ein paar Monate» verlängern. Er verwies auf die massiven Produktionsausfälle in China. «Es ist gut möglich, dass dies das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal wegen sinkender Exporte und fehlender Zulieferungen schrumpfen lässt - zumal das Virus Norditalien erreicht hat», schreibt Krämer.

Die Ifo-Daten änderten nichts an der trüben Stimmung an den Finanzmärkten. Der Euro legte nur kurzzeitig nach Veröffentlichung der Daten zu und geriet rasch wieder unter Druck. Die Aktienmärkte blieben auch nach den Daten unter Druck. Die als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen notierten deutlich im Plus.

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