IAEA: Iran setzt Ausbau des Atomprogramms unvermindert fort

DPA
DPA

Iran,

Die IAEA bedauert die inzwischen aufgetretenen Lücken bei der Überwachung der nuklearen Anstrengungen des Iran. Schliesslich setzt das Land immer modernere und leistungsfähigere Zentrifugen ein.

Dieses von der iranischen Atomorganisation (AEOI) im November 2019 veröffentlichte Bild zeigt Zentrifugen in der Urananreicherungsanlage Natans. Foto: --/Atomic Energy Organization of Iran/AP/dpa
Dieses von der iranischen Atomorganisation (AEOI) im November 2019 veröffentlichte Bild zeigt Zentrifugen in der Urananreicherungsanlage Natans. Foto: --/Atomic Energy Organization of Iran/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran setzt den Ausbau seines Atomprogramms mit unverminderter Dynamik fort.

Wie aus einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien hervorgeht, hat Teheran inzwischen die Menge an hoch angereichertem Uran noch einmal aufgestockt.

Zugleich setzt die Islamische Republik laut Analyse der IAEA immer modernere und leistungsfähigere Zentrifugen zur Herstellung von hoch angereichertem Uran ein. Für den Bau einer Atombombe muss Uran einen Reinheitsgrad von 90 Prozent haben. Der Iran hat laut Bericht inzwischen zehn Kilogramm fast waffenfähiges Uran, das auf 60 Prozent angereichert ist. Zuletzt waren es 2,4 Kilogramm. Die Gesamtmenge an Uran ist allerdings im Vergleich zum Iran-Bericht der IAEA von Juni um 700 Kilogramm auf rund 2500 Kilogramm gesunken.

Damit verstösst der Iran weiterhin ganz deutlich gegen Auflagen des Wiener Atomabkommens von 2015, das ihn am Bau einer Atombombe hindern sollte. Teheran behauptet seit jeher, dass sein Atomprogramm nur zivilen Zwecken dient.

Die IAEA bedauert die inzwischen aufgetretenen Lücken bei der Überwachung der nuklearen Anstrengungen der Islamischen Republik. Die Zuversicht der Behörde, ihr kontinuierliches Wissen über die Standorte und Einrichtungen aufrechtzuerhalten, habe deutlich abgenommen, heisst es in dem Bericht. Seit einigen Monaten ist der IAEA der Zugang zu ihren Aufzeichnungsgeräten verwehrt.

Unterdessen hat der Iran seinen Willen bekräftigt, die Verhandlungen zur Wiederbelebung der Vereinbarung in Wien fortsetzen zu wollen. Ein Termin dafür wurde nicht genannt. Die seit April in Wien laufenden Verhandlungen über die Rettung des Atomabkommens wurden nach der Präsidentenwahl Mitte Juni und dem Regierungswechsel im Iran unterbrochen. Die verbliebenen Partner der Vereinbarung - China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Russland - bemühen sich um die Rückkehr der USA zu dem Deal. Gleichzeitig soll auch der Iran seine Auflagen wieder einhalten.

Kommentare

Weiterlesen

Umfrage Coop
689 Interaktionen
Nau.ch-Umfrage
Donald Trump
323 Interaktionen
Melania-Einfluss

MEHR IN NEWS

Trump zu Zöllen
US-Präsident Trump
7 Interaktionen
Laut Trump
Jair Bolsonaro
5 Interaktionen
Prozess

MEHR AUS IRAN

Daily Life in Tehran
Hitzewelle
Trump
1 Million US-Dollar
Massud Peseschkian
3 Interaktionen
Trotz Spannungen
Anschlag