Hunderttausend protestieren in Valencia wegen Flutkatastrophe

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Spanien,

Einen Monat nach der Flutkatastrophe mit 230 Toten im Südosten Spaniens haben am Samstag zehntausende Menschen aus Wut über das Krisenmanagement der Behörden pr

Spain Valencia Floods
Einen Monat nach den katastrophalen Fluten in Valencia haben am Samstagabend zahlreiche Menschen protestiert. - keystone

Laut Angaben der Präfektur zogen fast hunderttausend Menschen durch die Innenstadt von Valencia. Viele forderten den Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón oder dessen Inhaftierung. «Wenn die Menschen rechtzeitig gewarnt worden wären (...), wäre das nicht passiert», sagte der Demonstrant Juan Carlos Ribes, der etwa 50 Kilometer südlich von Valencia lebt, der Nachrichtenagentur AFP. «Alles andere sind nur Ausreden», fügte er hinzu.

Mazón, aber auch der nationalen Regierung von Pedro Sánchez in Madrid, wird vorgeworfen, die Bevölkerung nicht rechtzeitig über das Ausmass des Unwetters am 29. Oktober informiert zu haben. In einigen betroffenen Gemeinden traf zudem tagelang keine staatliche Hilfe ein.

Um 20.11 Uhr hielten Demonstrierende ihre Handys in die Höhe und riefen «Mörder, Mörder» – zu diesem Zeitpunkt war die Warnmeldung der regionalen Behörden am 29. Oktober auf den Telefonen der Menschen angekommen, zwölf Stunden nach einer Unwetterwarnung der Nationalen Wetterbehörde. In vielen Orten lief das Wasser zu dieser Uhrzeit bereits durch die Strassen.

«Was falsch gelaufen ist? Inkompetenz», sagte die Demonstrantin Raquel Ferrandis in Valencia. «Wir sind hier, weil es viele inkompetente Menschen gibt, die immer noch bezahlt werden», fügte die 55-Jährige aus dem Ort Paiporta hinzu, der besonders schlimm von den Überschwemmungen betroffen war.

Aufräumarbeiten in Valenica laufen weiter

Die Aufräumarbeiten dauern über einen Monat nach der Katastrophe vielerorts an. Bei vielen Betroffenen hat sich grosse Verdrossenheit breitgemacht. Mehr als 100'000 Menschen hatten bei einer Demonstration am 9. November in Valencia bereits den Rücktritt Mazóns gefordert.

In Spanien sind eigentlich die Regionen für den Katastrophenschutz zuständig. Mazón hatte sich nach der Flut zwar für «Fehler» entschuldigt, lehnte einen Rücktritt aber ab. Der Politiker von der konservativen Volkspartei sagte, er sei nur unzureichend und zu spät von nationalen Behörden informiert worden, und machte der linksgerichteten Regierung in Madrid schwere Vorwürfe.

Die Region Valencia war am schlimmsten von dem Unwetter betroffen, dort starben 222 der insgesamt 230 Opfer. Zudem wurden Sachschäden in Millionenhöhe verursacht.

Kommentare

User #4578 (nicht angemeldet)

Warum steht da nicht, daß in Marokko zeitgleich ein Wetterexperiment stattgefunden hat, bezahlt von der EU.

User #6065 (nicht angemeldet)

Ach herrje hätten wir nur Demonstriert wär unser Dorf noch immer voll Schutt und Schlamm. Wir haben alle zusammen angepackt mit Pickel und Schaufel und einander geholfen. Es war eine höhere Naturgewalt und niemand konnte erahnen das es einmal soweit kommen konnte, jetzt jemanden beschuldigen ist am einfachsten, aber bei aller Verzweiflung und mehr Arbeit, es muss weitergehen und nach vorne schauen

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