Die Gedenkfeierlichkeiten haben am Montag unter Anwesenheit des deutschen Bundesministers und Polens Präsident sowie von Holocaust-Überlebenden stattgefunden.
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Überlebende gedenken der Opfer des Holocausts. - sda - KEYSTONE/AP/VG
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag haben die Gedenkfeierlichkeiten zur Befreiung des KZ Auschwitz stattgefunden.
  • Unter den Anwesenden befanden sich Holocaust-Überlebende und Polens Präsident Duda.
  • Auch der deutsche Bundesminister war mit drei Holocaust-Überlebenden zugegen.

Am Montag haben die Gedenkfeierlichkeiten zur Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren begonnen. Unter den Anwesenden befanden sich Holocaust-Überlebende und Polens Präsident Andrzej Duda. Begleitet von Duda legten sie an der Schwarzen Wand im ehemaligen Stammlager Auschwitz Blumenkränze nieder. An der Wand wurden tausende Gefangene von deutschen SS-Offizieren erschossen.

Die Erinnerung soll wach bleiben

Viele der Überlebenden trugen als Zeichen der Erinnerung an die Häftlingskleidung blau-weiss gestreifte Hüte und Schals. «Wir wollen, dass die nächste Generation weiss, was wir durchgemacht haben, und dass es niemals wieder geschehen darf», sagte der Auschwitz-Überlebende David Marks während eines Rundgangs durch das ehemalige Lager. Der 93-Jährige hatte im Holocaust 35 Mitglieder seiner rumänisch-jüdischen Familie verloren.

Deutscher Bundespräsident unter den Anwesenden

In Begleitung von drei Holocaust-Überlebenden reiste der Deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Polen, wo er an der Gedenkzeremonie teilnehmen will. Steinmeier hatte die drei Männer am Morgen im Berliner Schloss Bellevue empfangen. Anschliessend nahm er sie als Ehrengäste in seinem Flugzeug mit zu der Zeremonie.

Holocaust Gedenktag - Steinmeier
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender gehen an Bord einer Maschine der Flugbereitschaft. Sie sind auf dem Weg nach Auschwitz, um an der Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz teil zu nehmen. - dpa

Anders als beim Welt-Holocaust-Forum in Jerusalem vergangene Woche sollen bei der Gedenkfeier in Auschwitz nicht die Staats- und Regierungschefs im Mittelpunkt stehen, sondern die Überlebenden.

«Wir beobachten einen Anstieg des Antisemitismus»

«Es geht hier um Überlebende, nicht um Politik», sagte der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, der Nachrichtenagentur AFP. «Wir beobachten einen Anstieg des Antisemitismus und wollen nicht, dass die Vergangenheit der Überlebenden die Zukunft ihrer Kinder oder Enkel sein wird», fügte er hinzu.

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Polens Präsident Andrzej Duda (r.) war ebenfalls unter den Anwesenden. - keystone

Geplant war am Montag lediglich ein Grusswort von Duda. Die mehrtägigen Gedenkfeiern zur Auschwitz-Befreiung in Israel und Polen waren von Dudas Boykott des Jerusalemer Holocaust-Forums überschattet worden. Duda hatte seine Absage damit begründet, weil er anders als Russlands Präsident Putin nicht als Redner vorgesehen war.

Der Kreml-Chef hatte Polen unlängst vorgeworfen, vor dem Zweiten Weltkrieg mit Hitler kooperiert zu haben und eine Mitschuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zu tragen.

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75. Auschwitz-Gedenkfeier. - keystone

Auschwitz-Birkenau wurde im Zweiten Weltkrieg zum Ort des grössten Massenmordes an europäischen Juden. Mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder waren dort inhaftiert.

Sie wurden in Gaskammern getötet, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger in den Tod getrieben. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager. Seit 1947 befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Lagers ein Museum.

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