Wegen der anhaltenden Hitzewelle spricht die EU-Kommission den Bauern in Europa finanzielle Erleichterungen zu.
Ein Weinberg im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt
Ein Weinberg im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bauern erhalten zusätzliche Hilfe von der EU-Kommission.
  • Grund ist die anhaltende Hitze in Europa, welche viele Ernten gefährdet.

Wegen der extremen Hitze hat die EU-Kommission den Bauern in Europa finanzielle Erleichterungen in Aussicht gestellt. Landwirte könnten ihnen zustehende EU-Fördergelder bereits Mitte Oktober anstatt wie üblich im Dezember erhalten, teilte die zuständige Brüsseler Behörde am Donnerstag mit. Davon sind sowohl Direktzahlungen an die Agrarbetriebe als auch Fördergelder für die Entwicklung des ländlichen Raums betroffen. Ausserdem sollen Landwirte ausnahmsweise von einigen Umweltanforderungen befreit werden. Demnach sollen sie Land, das normalerweise brach liegt, zum Anbau von Futtermitteln nutzen dürfen.

«Ich bin sehr besorgt über diese anhaltenden klimatischen Entwicklungen», sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Er wies zudem darauf hin, dass die EU-Staaten in einem Zeitraum von drei Jahren bis zu 15'000 Euro pro Landwirt an Beihilfe für erlittene Schäden gewähren können.

Agrarbetriebe in Europa erhalten derzeit die grössten Zuwendungen aus dem EU-Haushalt. Im Budget sind pro Jahr etwa 58 Milliarden Euro an Fördergeldern für sie vorgesehen – das sind etwa 40 Prozent des Gemeinschaftsbudgets. Der Grossteil der Gelder wird dabei pro Hektar ausgezahlt, ein Teil der Mittel ist zudem an Umweltauflagen gekoppelt.

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, im künftigen sogenannten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) von 2021 bis 2027 die Zuwendungen zu reduzieren. Als Grund gibt sie unter anderem an, dass wegen des anstehenden Austritts Grossbritanniens 2019 aus der Europäischen Union weniger Geld im EU-Haushalt zur Verfügung stehen wird. Zudem soll für andere Aufgaben – wie etwa die Bewältigung der Migration – mehr Geld zur Verfügung stehen. Die EU-Staaten und das Europaparlament verhandeln derzeit aber noch über die Vorschläge.

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