Ein Käfer, benannt nach Adolf Hitler, darf trotz ethischer Bedenken seinen umstrittenen Namen behalten. Die zuständige Kommission lehnt eine Umbenennung ab.
Hitler-Käfer
Das Foto zeigt einen Anophthalmus hitleri, einen «Hitler-Käfer» unter einem Mikroskop in der Zoologischen Staatssammlung in München. (Archivbild) KEYSTONE/DPA/Matthias Schrader - KEYSTONE

Ein kleiner brauner Käfer wird wohl auch weiterhin nach Adolf Hitler benannt bleiben. Bisher gab es laut dem zuständigen Gremium keine Anträge, wissenschaftliche Namen von Tierarten aus ethischen Gründen zu ändern – auch bei Anophthalmus hitleri nicht.

Die internationale Kommission für zoologische Nomenklatur gibt die Regeln zur Benennung neuer Tierarten heraus. Sie lehnt eine Umbenennung aus ethischen Gründen ab. «Wir verstehen natürlich, dass manche Namen Unbehagen oder Anstoss erregen können», sagte der Taxonomist Daniel Whitmore, der Mitglied des zuständigen Gremiums ist. Priorität habe aber eine universelle und stabile Nomenklatur, damit es keine Verwirrung gebe.

Vor Jahrzehnten vergebene Namen stehen in Kritik

«Es ist nicht unsere Aufgabe, darüber zu urteilen, ob Namen beleidigend oder ethisch nicht vertretbar sind, denn das ist eine sehr subjektive und persönliche Angelegenheit».

Einige vor Jahrzehnten vergebene Namen stehen heute in der Kritik, weil sie umstrittene Personen ehren, koloniale Ortsbezeichnungen verwenden oder aus Sicht mancher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskriminierend oder rassistisch sein können. Mehrere Hunderttausend wissenschaftliche Namen könnten nach Einschätzung der internationalen Kommission betroffen sein.

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