Hepatitis A an Weihnachtsmärkten in Prag im Fokus der Behörden
Hepatitis A sorgt in Tschechien für eine Epidemie, Weihnachtsmärkte in Prag stehen dabei besonders im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

In Tschechien breitet sich derzeit Hepatitis A stark aus, besonders in der Hauptstadt Prag. Nach Angaben der «Tagesschau» melden die Behörden dort ungewöhnlich viele Infektionen und mehrere Todesfälle.
Besonders im Fokus stehen aktuell die Weihnachtsmärkte, die zahlreiche Einheimische und Touristinnen anziehen. Dort sehen Fachleute ein erhöhtes Risiko für Schmierinfektionen mit dem Virus, so die «Tagesschau».
Das staatliche Gesundheitsinstitut SZU spricht laut der «Frankfurter Rundschau» von der schwersten Hepatitis-A-Welle seit Jahrzehnten. Demnach ist Prag besonders betroffen, weitere Fälle werden aus anderen Regionen des Landes gemeldet.
Zahlen zum aktuellen Hepatitis-A-Ausbruch
Das SZU registrierte bis Anfang Dezember 2880 bestätigte Hepatitis-A-Fälle, meldet der «Frankfurter Rundschau» unter Berufung auf die Behörde. Mindestens 31 Menschen seien bereits verstorben, viele davon mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem, heisst es weiter.
Auch «Euronews» berichtete über einen starken Anstieg.

Epidemiologin Katerina Fabianova erklärte gegenüber der «Tagesschau» die aktuelle Entwicklung der Epidemie. Sie sagte: «Wir befinden uns in einer Phase der Epidemie, bei der die Fallzahlen immer noch ansteigen.»
Weihnachtsmärkte als Risikoumfeld
Fabianova warnte zudem: «Den Höhepunkt haben wir noch nicht erreicht», wie sie von der «Tagesschau» wiedergegeben wird. Gerade an dicht gedrängten Ständen lasse sich das Virus leicht weitergeben, etwa über gemeinsam berührte Oberflächen.
Sie erläuterte weiter: «Das Virus überlebt lange auf Oberflächen- und Hände sind ein sehr guter Überträger.» Beim Essen und Trinken auf Weihnachtsmärkten könne es deshalb leicht zur Übertragung kommen, so die «Tagesschau».
Laut der «Tagesschau» haben viele Händler in Prag ihre Hygieneregeln verschärft und reinigen Oberflächen deutlich häufiger. An den Ständen stehen Desinfektionsspender bereit, Verkäufer tragen teilweise Handschuhe bei der Ausgabe von Speisen.
Reisehinweise und Einschätzungen
Das deutsche Auswärtige Amt weist in seinen Reisehinweisen auf den Anstieg von Hepatitis-A-Fällen in Tschechien hin. Es empfiehlt besonders gründliche Handhygiene und eine Impfung als Reiseprophylaxe, wie aus den Hinweisen hervorgeht.
Auch das Robert Koch-Institut rät laut der «Stuttgarter Zeitung» zu einer Hepatitis-A-Impfung bei Reisen in betroffene Regionen. Der Impfstoff gilt demnach als gut verträglich und bietet meist langanhaltenden Schutz vor der Erkrankung.

Im Ratgeber des RKI wird Hepatitis A als akute, meist selbstlimitierende Leberentzündung beschrieben, die fäkal-oral übertragen wird. Besonders gefährdet seien ungeimpfte Personen mit Vorerkrankungen sowie Menschen in engen, hygienisch schwierigen Verhältnissen, heisst es dort.
Symptome und Verhalten bei Verdacht
«Infektionsschutz.de»nennt als typische Symptome Übelkeit, Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit und gelegentlich Fieber. Oft treten zudem Gelbsucht, dunkler Urin und entfärbter Stuhl auf, was auf eine Leberbeteiligung hinweist.
Die Beschwerden können laut Infektionsschutz über mehrere Wochen anhalten, bevor eine vollständige Genesung eintritt.
Fachleute empfehlen, mögliche Symptome nach Aufenthalten in betroffenen Gebieten frühzeitig ärztlich abklären zu lassen, so «Infektionsschutz.de.»












