Der frühere Präsident der Hells Angels, Murat S., soll der Polizei im Rocker-Krieg gegen seinen Erzfeinden Erdinc D. bei den Ermittlungen geholfen haben.
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Die Hells Angels (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verhandlung zum Krieg zwischen den Hells Angels und einem Erzfeinden wurde pausiert.
  • Der Grund: Die Polizei soll aufgrund von Aussagen eines Ex-Hells-Angels ermitteln.
  • Somit wäre die Quelle unglaubwürdig.
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Das Münchner Landgericht beschäftigt sich mit dem Rocker-Krieg zwischen den Hells Angels und ihrem Erzrivalen Erdinc D. Im Oktober 2019 wurde ein Mitglied der Hells Angels in einem Münchner Imbiss zusammengeschlagen. Mit schweren Kopf-Verletzungen wurde er ins Spital gebracht.

Seit Ende April sitzen nun Erdinc D., sein Bruder und ein Komplize auf der Anklagebank, wie die «Bild» berichtet. Die drei sollen den Hells-Angels-Anhänger verprügelt haben.

Doch: Der Prozess ist aktuell pausiert. Als die Polizisten im Zeugenstand aussagten, blieb nämlich unklar, wie die Ermittler die mutmasslichen Täter identifizieren konnten. Das beweisbringende Überwachungsvideo war unscharf.

Verfolgen Sie den Rocker-Krieg zwischen den Hells Angels und ihrem Erzrivalen Erdinc?

Die Verteidigungs-Anwältin vermutet nun: Ein potenzieller Polizei-Informant soll Ex-Präsident der rivalisierenden Rocker- und Motorradgruppe Hells Angels sein. Er soll demnach seinen Erzfeind Erdinc D. als Täter des Verbrechens identifiziert haben.

Somit wäre er natürlich keine verlässliche Quelle mehr.

Die Verteidigungsanwältin sagte am Prozess: «Ich kann auf dem Video meinen Mandanten nicht erkennen.» Auch das Opfer selbst konnte zu den Tätern keine Aussage machen.

Die Kammer hält nun Nachermittlungen für erforderlich. Die Beweislage ist aktuell zu dünn.

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Justizia. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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