Hallstatt ist rund 500 Jahre älter als angenommen
Archäologen des Naturhistorischen Museums Wien haben in Hallstatt 7000 Jahre alte Siedlungsspuren entdeckt – älter als bisher angenommen.

Die ersten Siedlungsspuren im für seinen Salzabbau berühmten Hallstatt im heutigen Österreich sind rund 500 Jahre älter als bisher angenommen. Archäologen des Naturhistorischen Museums Wien stiessen bei Grabungsarbeiten auf etwa 7000 bis 7500 Jahre alte Klingen, Tierknochen und Keramiken.
Die zahlreichen Funde zeigten, dass schon die ersten europäischen Bauern und Viehzüchter über die Flüsse bis tief ins Salzkammergut nach Hallstatt vorgestossen seien, hiess es.
Die Forscher gingen derzeit davon aus, dass das Wissen um salzhaltiges Gestein in der Gegend durch die Beobachtung der Tiere, die auf der Suche nach dem wichtigen Mineral salzhaltige Quellen aufsuchten, vorhanden gewesen sei, sagte Grabungsleiter Gerald Raab.
Hallstatt: Ein archäologischer Hotspot
Bei der Fundstelle handle es sich um einen Holzbearbeitungsplatz, so Raab. Auf einer Fläche von nur wenigen Quadratmetern seien die Forscher in etwa drei Metern Tiefe auf die Tausende von Jahren alten Fundstücke gestossen.
Anlass der Grabung war eine Baustelle. «Die Auswertung der Funde geht jetzt erst so richtig los», sagt Raab. Hallstatt hat einer europäischen Kulturepoche (800 v. Chr. bis 450 v. Chr.) seinen Namen gegeben. Es gilt als wichtiger archäologischer Hotspot. Das NHM forscht seit über 100 Jahren in Hallstatt.
Die Gemeinde am Hallstätter See ist jedes Jahr Ziel von mehr als einer Million Touristen. Grund ist weniger die archäologische Bedeutung, als die durch TV-Serien bekannte malerische Kulisse.