Seit Ende des Kalten Kriegs gabs keine so grosse Militärparade in Prag mehr. Teil nahm auch der US-Verteidigungsminister.
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In der Slowakei ist das Interesse an einer militärischen Grundausbildung gestiegen (Symbolbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Prag veranstaltete die grösste Militärparade seit Jahrzehnten.
  • US-Verteidigungsminister James Mattis wohnte den Festlichkeiten bei.

Tschechien hat In Gegenwart von US-Verteidigungsminister James Mattis seine grösste Militärparade seit Ende des Kalten Krieges abgehalten. Anlass der Leistungsschau heute Sonntag war das Jubiläum der Gründung der Tschechoslowakei vor 100 Jahren. Die tschechische Armee erfülle ihre Nato-Bündnisverpflichtungen im Kampf gegen den «grössten Feind der Menschheit», den internationalen Terrorismus, betonte Präsident Milos Zeman. Mattis sprach den Angehörigen der vier in diesem Jahr in Afghanistan getöteten tschechischen Soldaten auf einer Pressekonferenz sein Beileid aus.

An der Parade nahmen knapp 2000 Soldaten teil, darunter auch Armeeangehörige aus anderen Nato-Staaten wie der Slowakei,  Grossbritannien und Frankreich. Wegen der schlechten Sicht musste das Programm der Vorbeiflüge reduziert werden. Zu sehen waren Kampf- und Schützenpanzer, Haubitzen und anderes schweres Gerät.

Die Nationalversammlung in Prag hatte am 28. Oktober 1918 die Tschechoslowakei ausgerufen und damit die Loslösung von Österreich-Ungarn erklärt. Völkerrechtlich verbindlich wurde dies 1919 mit dem Vertrag von Saint-Germain. Zum Jahresbeginn 1993 trennte sich die Tschechoslowakei in Tschechien und Slowakei auf.

Unterdessen nutzte Tschechiens Ex-Präsident Vaclav Klaus die Feierlichkeiten am Nationalfeiertag zu einem Frontalangriff auf die EU. Tschechien drohe zu «einer reinen Provinz» Brüssels zu werden, sagte er am Rande einer Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten. Dabei verglich Klaus die EU mit der Habsburgermonarchie.

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