Grosse Sorge um prominenten Blogger Ronaghi im Iran

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Iran,

Im Iran wächst die Sorge um den Gesundheitszustand des prominenten und inhaftierten Bloggers Hossein Ronaghi.

Teilnehmer der Grossdemonstration «Solidarität mit den Protestierenden im Iran» in Berlin.
Teilnehmer der Grossdemonstration «Solidarität mit den Protestierenden im Iran» in Berlin. - Paul Zinken/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Iran wurden wegen der Proteste bereits 15'000 Menschen verhaftet.
  • Dazu zählt auch Hossein Ronaghi, ein bekannter Menschenrechtler.

Rund 15'000 Demonstranten sind im Iran bereits wegen der Proteste gegen das Regime verhaftet worden. Einer von ihnen ist Hossein Ronaghi, ein bekannter Menschenrechtler. Nun ist er laut seiner Familie verschwunden.

Hunderte Menschen versammelten sich in der Nacht zu Montag nach Angaben von Augenzeugen in der Hauptstadt Teheran vor einem Krankenhaus.

Dort wird der bekannte Aktivist, der sich seit mehr als einem Monat im Hungerstreik befindet, behandelt. Die Demonstranten riefen Protestslogans und forderten Ronaghis Freilassung. Polizei und Sicherheitskräfte reagierten mit Tränengas. Nach der Behandlung soll der Aktivist an einen unbekannten Ort gebracht worden sein, erklärten Familienmitglieder.

Folter im Ewin-Gefängnis

Der 37-Jährige zählt zu den bekanntesten Menschenrechtlern im Iran. Kurze Zeit nach Ausbruch der landesweiten Proteste im September war Ronaghi während eines TV-Interviews von Sicherheitskräften überrascht worden.

Nach seiner Flucht stellte er sich den Behörden wenige Tage später und wurde gewaltsam festgenommen. Ronaghis Familie wirft dem Sicherheitsapparat vor, den Mann im berüchtigten Ewin-Gefängnis gefoltert und beide Beine gebrochen zu haben. Am Wochenende schrieb Ronaghis Bruder Hassan auf Twitter: «Hosseins Leben ist in Gefahr.»

Mahsa Amini
Im Iran hat der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini Massenproteste ausgelöst. - keystone

Immer wieder war die Staatsmacht während der vergangenen Wochen gegen bekannte Aktivisten und Prominente vorgegangen, die sich solidarisch mit den Protesten zeigten. Rund 15'000 Demonstranten wurden nach Angaben von Menschenrechtlern bereits verhaftet. Die Justiz fordert harte Urteile.

Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini Mitte September. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

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