Wegen Bootsflüchtlingen hat Grossbritannien weitere Schiffe in den Ärmelkanal verlegt.
Migranten an Bord eines Schlauchbootes.
Immer mehr Migranten werden im Ärmelkanal aufgegriffen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Bootsflüchtlinge werden im Ärmelkanal in Grossbritannien gefunden.
  • Grossbritannien hat die Patrouille an Schiffen verstärkt.

Wegen der steigenden Zahl von Bootsflüchtlingen entsendet die britische Regierung zwei weitere Schiffe des Grenzschutzes in den Ärmelkanal. Sie sollen drei bereits in der Meerenge patrouillierende Schiffe verstärken, wie der britische Innenminister Sajid Javid am Montag sagte. Ziel der Massnahme sei es, sowohl Menschenleben als auch die Grenze des Vereinigten Königreichs zu schützen.

Die beiden Schiffe würden aus dem Mittelmeer abgezogen und in den Ärmelkanal verlegt. «Ich will sicherstellen, dass wir alles tun, was wir können, um Menschen zu schützen», sagte Javid. Die Flüchtlinge würden bei der Überquerung «schwere Risiken» auf sich nehmen.

Allein im Dezember wollten nach Angaben des Ministers rund 230 Flüchtlinge über den Ärmelkanal die britische Küste erreichen. Knapp die Hälfte von ihnen sei jedoch von der französischen Küstenwache abgefangen worden, bevor sie britisches Gewässer erreichten. Die meisten Migranten stammen aus dem Iran.

Grossbritannien werde auch schärfer gegen Schleuser vorgehen, kündigte Javid an. Zudem sollen die Migranten wieder nach Frankreich abgeschoben werden. Die Flüchtlinge sollten nicht denken, dass sie illegal nach Grossbritannien kommen und dann bleiben könnten, sagte Javid.

London und Paris hatten sich am Sonntag auf eine engere Zusammenarbeit angesichts der steigenden Zahl von Bootsflüchtlingen geeinigt. Die Überfahrt ist unter anderem wegen des starken Schiffsverkehrs im Ärmelkanal, starker Strömungen und niedriger Temperaturen gefährlich. In den vergangenen Jahren hatten Flüchtlinge aus Afrika, dem Nahen Osten und Asien zumeist versucht, in Lastwagen von Frankreich über den Ärmelkanal nach Grossbritannien zu gelangen.

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