Razzia

Grossangelegte Razzia gegen Neonazi-Netzwerk

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Deutschland,

Es geht um den Verdacht der organisierten Kriminalität, die Verdächtigen gehören aber gleichzeitig zur rechtsextremistischen Szene. Beide Bereiche sind offenbar eng verbunden.

Die Polizei habe allein in Thüringen 27 Wohn- und Geschäftsräumen durchsucht. (Symbolbild). Foto: Lino Mirgeler/dpa
Die Polizei habe allein in Thüringen 27 Wohn- und Geschäftsräumen durchsucht. (Symbolbild). Foto: Lino Mirgeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer Grossrazzia in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen ist die Polizei gegen ein Neonazi-Netzwerk vorgegangen.

Dabei ging es vor allem um den Verdacht des organisierten Drogenhandels und der Geldwäsche, wie das Landeskriminalamt Thüringen am Freitagmorgen mitteilte.

Mehr als 500 Polizisten waren seit dem frühen Morgen beteiligt, darunter Spezialeinsatzkommandos (SEK). Mindestens eine Durchsuchung gab es auch in Hessen. Gegen acht Verdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 24 und 55 Jahren lagen Haftbefehle vor.

Die Polizei durchsuchte 27 Wohnungen und Geschäftsräume. Ziel sei es, Beweise zu finden sowie Vermögen aus kriminellen Geschäften, etwa Autos oder teure Möbel, sicherzustellen. Weitere Durchsuchungen könnten im Lauf des Tages noch hinzukommen, wenn sich neue Verdachtsmomente ergeben würden, sagte ein Sprecher des LKA.

Nach einem Bericht des Senders MDR sollen die Verdächtigen Mitglieder von zwei Neonazi-Bruderschaften sein, seit Jahren zur organisierten Kriminalität gehören und weite Teile des Drogenhandels in Thüringen organisieren. Dazu sollen mutmasslich auch Waffengeschäfte kommen. Auslöser für die Ermittlungen gegen das Neonazi-Netzwerk soll eine Abhöroperation des Thüringer Verfassungsschutzes gewesen sein.

Die beiden Neonazi-Bruderschaften sollen ähnlich wie kriminelle Rockerbanden organisiert sein, eine strenge Hierarchie und bestimmte Symbole haben. Sie sollen aus verschiedenen Vorläufer-Gruppen hervorgegangen sein und sich 2015 gegründet haben.

An der Razzia waren Polizisten aus Thüringen, Spezialeinheiten aus Sachsen-Anhalt sowie Spezialisten des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Hessischen LKA beteiligt. Durchsuchungen gab es in Thüringen in Gotha, dem Landkreis Gotha, Bad Langensalza und Saalfeld-Rudolstadt; in Sachsen-Anhalt im Burgenlandkreis und in Hessen im Lahn-Dill-Kreis.

Genauere Orte wollte das LKA am Vormittag noch nicht nennen, weil die Einsätze noch liefen. Im Lauf des Tages sollten neue Informationen veröffentlicht werden.

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