Grönland übernimmt für Dänemark Vorsitz im Arktischen Rat
Grönland hat im Namen des Königreichs Dänemark den Vorsitz im Arktischen Rat übernommen und setzt die internationale Zusammenarbeit in der Nordpolregion fort.

Das von US-Präsident Donald Trump mit militärischer Gewalt bedrohte Grönland hat im Namen des Königreichs Dänemark den Vorsitz im Arktischen Rat übernommen. Die grönländische Aussenbeauftragte Vivian Motzfeldt bekam auf einer Pressekonferenz im nordnorwegischen Tromsø am frühen Abend symbolisch einen Hammer von Norwegens Aussenminister Espen Barth Eide überreicht, dessen Land den Vorsitz in den vergangenen beiden Jahren innehatte.
Der Arktische Rat gilt als wichtigstes internationales Forum für die Zusammenarbeit in der Region rund um den Nordpol. Sein Vorsitz wechselt alle zwei Jahre turnusmässig zwischen den Mitgliedstaaten, zu denen neben Dänemark und Norwegen ausserdem Schweden, Finnland, Island, Kanada, die USA und Russland zählen. Darüber hinaus gehören dem Rat mehrere ständige Vertreter indigener Völker an. Deutschland hat einen Beobachterstatus inne.
Russlands Isolation und technische Arbeitsgruppen
Russland wird aufgrund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine in dem Forum weitgehend isoliert. Aus diesem Grund finden nach wie vor keine formellen Treffen auf Ministerebene statt. Dafür versuchen technische Arbeitsgruppen, die Arbeit des Rates virtuell fortzusetzen.
Beobachter befürchten, dass dies nun zusätzlich von der Trump-Regierung erschwert werden könnte, die sich etwa bei der Forschung zum für die Region so zentralen Thema Klimawandel querstellt. «Der Klimawandel geschieht in der Arktis schneller als irgendwo sonst auf dem Planeten, durchschnittlich drei-, in bestimmten Gebieten vielleicht viermal schneller als im globalen Durchschnitt», betonte Eide. «Das ist für das Leben in unserer Region von grosser Bedeutung.»
Geopolitische und militärische Bedeutung der Arktis
Die Arktis ist in den vergangenen Jahren unter anderem wegen ihrer geopolitischen und militärischen Bedeutung verstärkt in den internationalen Fokus gerückt, vor allem vonseiten Russlands, Chinas und der USA.
Gerade Grönland erhält seit Monaten öffentliche Aufmerksamkeit, weil Trump immer wieder davon spricht, die notfalls mit Gewalt die Kontrolle über die grösste Insel der Erde übernehmen zu wollen. Grönland ist weitgehend autonom, gehört aber ebenso wie die Färöer-Inseln zum Königreich Dänemark.