Mindestens 78 Menschen starben am Mittwoch bei einem Bootsunglück vor Griechenlands Küste. Jetzt wurden neun mutmassliche Schleuser verhaftet.
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Dieses von der griechischen Küstenwache zur Verfügung gestellte Bild zeigt zahlreiche Menschen, auf dem Deck eines Fischerboots, das später vor Südgriechenland kenterte und sank. - Uncredited/Hellenic Coast Guard/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der Küste Griechenlands kenterte am Mittwoch ein Boot.
  • Mindestens 78 Migranten kamen dabei ums Leben.
  • Neun Überlebende, welche als Schleuser agiert haben sollen, wurden festgenommen.
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Einen Tag nach dem schweren Bootsunglück im Mittelmeer mit mindestens 78 Toten hat die griechische Küstenwache neun Überlebende festgenommen. Sie sollen als Schleuser agiert haben. Wie der staatliche Rundfunk (ERT) am Donnerstagabend berichtete, wird den aus Ägypten stammenden Männern unter anderem die Bildung einer kriminellen Organisation vorgeworfen. Sie sollen dem Staatsanwalt der Hafenstadt Kalamata vorgeführt werden. Dieser werde entscheiden, wie es weitergehe, hiess es.

Es wird befürchtet, dass beim Untergang des Fischkutters am Mittwoch rund 50 Seemeilen südwestlich der griechischen Halbinsel Peloponnes Hunderte Migranten ums Leben gekommen sind.

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104 Personen konnten gerettet werden. - keystone

Die Küstenwache konnte 104 Menschen retten. Die Befragung der Überlebenden durch Ermittler der Küstenwache dauerte am Donnerstagabend an. Nach neuesten Erkenntnissen der Behörde sei der Fischkutter vor einigen Tagen aus Ägypten gestartet, habe dann einen Stopp im libyschen Tobruk gemacht und weitere Menschen aufgenommen. Danach nahmen die Schleuser Kurs auf Italien.

Im Hafen von Kalamata trafen am Donnerstag aus anderen Staaten Europas Verwandte der Vermissten ein. Sie versuchten von den Behörden und den Überlebenden etwas über das Schicksal ihrer Angehörigen zu erfahren, berichteten Reporter vor Ort.

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