Greenpeace-Aktivisten haben ein riesiges Banner eines brennenden Regenwaldes am Gebäude der EU-Kommission aufgehängt.
Greenpeace-Aktion am Berlaymont-Gebäude der EU-Kommission
Greenpeace-Aktion am Berlaymont-Gebäude der EU-Kommission - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktivisten machen EU mitverantwortlich für Amazonas-Brände.

«Amazonas-Brände - Europa schuldig» war so am Freitagvormittag auf der Fassade des Brüsseler Berlaymont-Gebäudes zu lesen, wie ein AFP-Reporter berichtete. An der Fassade hochgekletterte Aktivisten nutzten Nebelmaschinen, um Rauch zu imitieren.

Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den grössten Regenwald der Erde werden könnte. Besonders im brasilianischen Amazonas-Regenwald erreichte die Zahl der Waldbrände im August beinahe den Wert des Vorjahres und damit den zweithöchsten in zehn Jahren.

Direkt machen viele die Politik von Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro dafür verantwortlich, weil er illegale Rodungen begünstige. Aber durch den Konsum von Produkten, welche die Waldrodung vorantreiben, trage auch Europa dazu bei, erklärte Greenpeace. Die Aktivisten forderten ein strenges Lieferkettengesetz auf EU-Ebene, damit Produkte, die zur Abholzung des Amazonas beitragen, in Europa nicht auf den Markt kommen.

Auf Bolsonaro «können wir uns nicht verlassen», sagte Greenpeace-Aktivist Sébastien Snoeck AFP. «Europa hat eine Verantwortung, es hat die Wahl, ob es ein Komplize dieser Zerstörung sein will oder nicht, ob es den Bürgern versichern kann oder nicht, dass die Produkte, die nach Europa kommen, nicht zu dieser Endwaldung beitragen.»

Bei einer ähnlichen Aktion hatten Greenpeace-Aktivisten während eines Gipfeltreffens der EU-Staats- und Regierungschefs im Dezember mehrere Stunden die Fassade des gegenüber der Kommission gelegenen EU-Ratsgebäudes besetzt.

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