Georges Simenon: Der Maigret-Erfinder bleibt aktuell
Heute vor 30 Jahren starb der Schriftsteller Georges Simenon in Lausanne. Einer seiner Maigret-Krimis wird dieses Jahr mit Gérard Depardieu verfilmt.

Das Wichtigste in Kürze
- Georges Simenon ist bekannt für seine Krimis um den Pariser Kommissar Jules Maigret.
- Heute vor 30 Jahren starb der Schriftsteller in Lausanne.
Neue Bücher, neuer Film und Events weltweit, angefangen von seiner Geburtsstadt Lüttich bis nach Vietnam: Der Schriftsteller Georges Simenon ist 30 Jahre nach seinem Tod noch lange nicht vergessen.
Am Place Vintimille nahe dem Pariser Vergnügungsviertel Montmartre wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Todesursache: ein Schlag mit einem schweren Gegenstand. Georges Simenon hat den Kriminalroman «Maigret und die junge Tote» im Jahr 1954 geschrieben.
Der französische Regisseur Patrice Leconte will die Geschichte auf die Leinwand bringen –mit Gérard Depardieu als Kommissar Maigret. Dies sagte der Sohn des Schriftstellers John Simenon der Deutschen Presse-Agentur. Die Dreharbeiten sollen Ende 2019 beginnen.
Doppeljubiläum um Georges Simenon
Er mache sich derzeit keine Sorgen, dass man seinen Vater vergessen werde, sagte John Simenon weiter. Dieses Jahr wird mit zahlreichen Bücher-Neuausgaben und Simenon-Events nicht nur der 30. Todestag des Bestsellerautors gewürdigt. Vor ungefähr 90 Jahren ist mit «Maigret und Pietr der Lette» das erste offizielle Abenteuer seines Kommissars Jules Maigret erschienen.
Der Erfolg von George Simenon begann früh
Georges Simenon ging noch vor dem Abitur von der Schule. Seine ersten Anstellungen waren von kurzer Dauer: Eine Konditorlehre brach er schnell ab, ebenso seine Arbeit als Hilfsverkäufer in einer Buchhandlung. Dann entdeckte er die Redaktion der rechtskonservativen und katholisch ausgerichteten «Gazette de Liège». Mit 16 Jahren begann er seine Laufbahn als Journalist – in Regenmantel und Pfeife wie später sein weltberühmtes Vorbild.
Im Gegensatz zu seinem bodenständigen Pariser Kommissar war Simenon reiselustig, umtriebig und unstet. Er hatte mehr als 30 wechselnde Wohnsitze in Belgien, Frankreich, den USA und der Schweiz.

Neben seinen 75 Maigret-Krimis schrieb Simenon mehr als 100 Romane und mehr als 150 Erzählungen. Unter verschiedenen Namen verfasste er mehr als 1000 Kurzgeschichten und rund 200 Groschenromane. Bis zu seinem Durchbruch, den er in den 30er-Jahren mit seinem Maigret schaffte, benutzte er hauptsächlich das Pseudonym Georges Sim.
76. Maigret-Roman erschienen
Anlässlich des Doppeljubiläums hat der Verlag Daniel Kampa den Pariser Kommissar wieder zum Leben erweckt – gewissermassen zum 76. Mal. Unter dem Titel «Maigret im Haus der Unruhe» ist im April auf Deutsch ein Krimi erschienen. Diesen hat Simenon noch vor seinem Welterfolg mit «Maigret und Pietr der Lette» geschrieben.
Simenons Werk hat ihn zu einem der meistübersetzten und meistgelesenen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gemacht. Allein seine Maigret-Krimis wurden in mehr als 60 Sprachen übersetzt, darunter auch Koreanisch und Vietnamesisch.
Georges Simenon verstarb am 4. September 1989 in Lausanne .