Gedenken an 1968: Pavel wirft Russland «verzerrte Sicht» vor

Zum Gedenken an den Einmarsch des Warschauer Pakts 1968 warf der tschechische Präsident Petr Pavel Russland ein verzerrtes Geschichtsbild vor.

Petr Pavel Tschechien
Anlässlich des Gedenkens an den Warschauer-Pakt-Einmarsch 1968 kritisierte der tschechische Präsident Petr Pavel Russland für ein verzerrtes Geschichtsbild. (Archivbild) - keystone

Im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des Warschauer-Pakt-Einmarschs in die damalige Tschechoslowakei vom 21. August 1968 hat der tschechische Präsident Petr Pavel Russland ein verzerrtes Geschichtsbild vorgeworfen.

So wie Moskau den Einmarsch 1968 als «internationale Hilfe gegen die Konterrevolution» gerechtfertigt habe, behaupte es heute fälschlich, in der Ukraine nur eine «Spezialoperation» zum Schutz von Russen zu führen, sagte Pavel in seiner Ansprache vor dem Prager Rundfunkgebäude.

«Viele Leute haben wirklich eine sehr verzerrte Sicht auf die Welt», konstatierte der Ex-NATO-General mit Blick auf Russland.

Pellegrini: Geschichte darf sich nicht wiederholen

Der slowakische Präsident Peter Pellegrini mahnte der Agentur TASR zufolge in Bratislava, dass sich die Geschichte nicht wiederholen dürfe. Die historische Entwicklung nach 1968 habe indes auch gezeigt, dass die Menschen trotz des harten politischen und militärischen Drucks zu ihren Überzeugungen gestanden hätten. Heute sind sowohl Tschechien als auch die Slowakei Mitglieder von EU und NATO.

Anlässlich des Jahrestags legten Politiker in den Hauptstädten Prag und Bratislava Kränze nieder und hielten Reden. Der Einmarsch in die CSSR unter Führung der Sowjetunion bedeutete das Ende der sozialistischen Demokratiebewegung «Prager Frühling».

Der Warschauer-Pakt-Einmarsch in die Tschechoslowakei forderte nach Angaben von Historikern landesweit 137 Tote und rund 500 Verletzte. Beteiligt waren Soldaten aus der Sowjetunion, Polen, Ungarn und Bulgarien. Die Nationale Volksarmee der DDR nahm entgegen ursprünglichen Planungen nicht mit Kampftruppen teil. Die letzten sowjetischen Soldaten verliessen die CSSR erst im Juni 1991.

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Kommentare

User #3637 (nicht angemeldet)

Als General hat man eh eine verzerrte sicht auf die dinge.

User #5442 (nicht angemeldet)

Die Sowjetunion war ein Bund der aufgezählten Länder unter Führung Russlands

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