Geben Waffen ab: PKK gibt Auflösung bekannt
Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat ihre Auflösung bekannt gegeben. Sie will die Waffen niederlegen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die PKK hat ihre Auflösung bekannt gegeben.
- Man wolle zudem die Waffen niederlegen und sie abgeben, so die kurdische Arbeiterpartei.
- Bereits Ende Februar hatte PKK-Gründer Abdullah Öcalan zu einer Auflösung aufgerufen.
Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat ihre Auflösung bekannt gegeben. Das berichtete die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF.
Sie will zudem die Waffen niederlegen und sie abgeben.
Dies gehöre zu einer neuen Friedensinitiative mit der Türkei, heisst es weiter. Ob alle Gruppierungen innerhalb der PKK einer Auflösungsentscheidung folgen, ist zurzeit unklar.
PKK-Gründer rief bereits im Februar zu Auflösung auf
Bereits am Freitag hatte die PKK eine «historische Entscheidung» angekündigt. Dies, nachdem ihr inhaftierter Gründer Abdullah Öcalan bereits im Februar zu einer Auflösung aufgerufen hatte.
Der Aufruf Öcalans geht auf eine Initiative des ultranationalistischen Regierungspartners von Erdogan, der Partei MHP, zurück.
Ihr Chef Devlet Bahceli hatte im Oktober eine Freilassung Öcalans ins Spiel gebracht. Dies, falls die PKK ihre Waffen niederlegen und sich auflösen sollte.
Spielt auch Erdogans Bemühen um dritte Amtszeit eine Rolle?
Experten sehen dafür mehrere Gründe. Zum einen sei die PKK im Irak durch die türkischen Angriffe geschwächt.
Auch in der kurdischen Bevölkerung wachse die Forderung nach einem Ende der Kämpfe.
Zudem sei mit dem Gaza-Krieg, der Schwächung des Irans und des Umsturzes in Syrien in der Region ein Machtvakuum entstanden. Sowohl Kurden als auch die Türkei wollten das gestalten.
Eine nicht unwesentliche Rolle dürfte zudem Erdogans angestrebte Verfassungsänderung spielen, um erneut als Präsident kandidieren zu können. Dafür braucht er etwa die Stimmen der prokurdischen Partei.
Bereits 2013 versuchter Frieden
Die PKK kämpft seit den 1980er Jahren für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Inzwischen ist die PKK von der Forderung eines unabhängigen Staates abgerückt.
Zuletzt wurde 2013 eine Waffenruhe ausgerufen, der Friedensprozess scheiterte aber im Sommer 2015.
Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet. Laut der Denkfabrik International Crisis Group sind bisher etwa 40'000 Menschen im Kontext des Konflikts getötet worden.