LGBTI-Aktivisten in Istanbul lassen sich nicht unterkriegen: Sie trotzen dem diskriminierenden Verbot von Istanbuls Gouverneur und gehen auf die Strasse.
Mit Stolz für die eigenen Rechte: LGBTI-Aktivisten an der letztjährigen Gay-Pride-Parade in Istanbul.
Mit Stolz für die eigenen Rechte: LGBTI-Aktivisten an der letztjährigen Gay-Pride-Parade in Istanbul. - Twitter/Queerspiegel
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute soll die Gay-Pride-Parade in Istanbul stattfinden.
  • Die Veranstaltung wurde aber zum vierten Mal infolge verboten.
  • Amnesty International fordert die Stadt auf, die Demo zu dulden.

Trotz eines Verbots wollen Schwule, Lesben und Transsexuelle zu einer Demonstration in der Istanbuler Innenstadt zusammenkommen. Die Gay-Pride-Parade werde am Sonntagnachmittag auf der zentralen Istiklal-Strasse stattfinden, teilten die Organisatoren mit.

Der Gouverneur hatte die Veranstaltung nach Angaben der Organisatoren in einer schriftlichen Mitteilung verboten. Die jährliche Demonstration für die Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen (LGBTI) wurde damit zum vierten Mal in Folge untersagt.

Die LGBT-Aktivisten bezeichneten die Entscheidung des Gouverneurs als diskriminierend. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die Behörden dazu auf, die Gay-Pride-Parade zuzulassen. Das Recht auf friedliche Versammlung sei durch nationale und internationale Gesetze geschützt, an die sich auch der Istanbuler Gouverneur halten müsse, hiess es in einer Erklärung.

Im vergangenen Jahr hatte die Polizei das Verbot unter anderem mit Tränengas und Personenkontrollen durchgesetzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA waren am Sonntag zahlreiche Strassen rund um den zentralen Taksim-Platz abgesperrt.

Homosexualität ist in der Türkei nicht verboten. LGBTI-Aktivisten beklagen jedoch eine Diskriminierung.

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