Eine Frau stirbt nach einem Bad in der Ostsee. Schuld haben die fleischfressenden Ostsee-Bakterien (Vibrionen). Die Behörden sind alarmiert.
Vibrionen Labor Ostsee
Bis Anfang September werden die Ostseeküste und in küstennahen Bodengewässer etwa alle 14 Tage auf Vibrionen-Bakterien untersucht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fleischfressende Bakterien haben in der Ostsee einer älteren Frau das Leben gekostet.
  • Sie gehörte laut einem Bericht zur Risikogruppe der immungeschwächten Personen.
  • Wo genau sie mit den Bakterien in Kontakt kam, teilten die Behörden nicht mit.

Vibrionen-Bakterien haben in diesem Sommer in Deutschland ihr erstes Opfer gefordert. Gemäss der «Ostsee-Zeitung» handelt es sich bei der Toten um eine ältere Frau. Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern gehörte sie zur Risikogruppe der immungeschwächten Personen.

Seit Juni seien ausserdem vier weitere Erkrankungen durch die fleischfressenden Ostsee-Bakterien registriert worden. Wo genau die Frau mit den Bakterien in Berührung kam und woher sie stammte, ist nicht bekannt. Laut dem Bericht teilte das Amt diese Informationen aus Datenschutzgründen nicht mit.

Den Angaben zufolge hatte das Gesundheitsamt im Juni mit Untersuchungen begonnen. Demnach werden seither die deutsche Ostseeküste und küstennahen Bodengewässer auf Vibrionen untersucht.

Bis Anfang September sollen etwa alle 14 Tage Proben genommen werden. Im Fall eines erhöhten Risikos werden Badende gewarnt oder ganz vom Wasser ferngehalten.

Was sind Vibrionen?

Vibrionen sind so genannte Stäbchenbakterien. Zur Gattung gehören verschiedene Spezies, zwölf davon können für den Menschen sehr gefährlich werden. Darunter etwa auch der Erreger der Cholera.

Die gefährlichen Bakterien vermehren sich besonders schnell bei Wassertemperaturen über 20 Grad. Bei niedrigeren Temperaturen befinden sie sich vor allem im Meeresboden.

Das Krankheitsbild richtet sich nach der Eintrittspforte. Werden die Bakterien über die Nahrung oder das Trinkwasser aufgenommen, verursachen sie Symptome im Magen-Darm-Trakt. Gelangen die Bakterien über die Haut in den Körper führen sie zu schweren Wundinfektionen und Sepsis.

Wer ist gefährdet?

Besonders gefährdet sind Menschen mit chronischen Vorerkrankungen, geschwächtem Immunsystem und offenen Wunden. Ärzte raten Menschen mit kleinen Wunden, ein wasserfestes Pflaster aufzukleben.

Mit grösseren Wunden sollte vorsichtshalber einfach nicht gebadet werden. Auch wer eine Operation hinter sich hat, sollte nach Anraten der Mediziner zwei Wochen lang nicht in belasteten Gewässern schwimmen.

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