Nach den Überschwemmungen infolge des Zyklons «Idai» in Mosambik hat der Kampf gegen die Cholera absoluten Vorrang.
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Cholera-Behandlungszentrum in Mosambik. (Archivbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesundheitsbehörden wollen «nichts dem Zufall überlassen».
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«Wir wollen nichts dem Zufall überlassen», sagte eine Vertreterin der Gesundheitsbehörde in der besonders schwer getroffenen Stadt Beira der Nachrichtenagentur AFP. «Alle Durchfallerkrankungen werden wie mögliche Cholera-Fälle behandelt.»

Bislang wurden in Beira und Umgebung 139 Cholera-Fälle gezählt. Todesfälle gebe es bislang keine, erklärte der Leiter der mosambikanischen Gesundheitsbehörde, Ussein Isse. Wegen des Hochwassers und des Fehlens von sauberem Trinkwasser und Toiletten herrschen in dem Katastrophengebiet jedoch sehr gute Bedingungen für die Cholera.

Bei der Cholera handelt es sich um eine Bakterieninfektion, die leicht übertragen wird, vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser und verseuchte Lebensmittel. Der Erreger führt zu Bauchschmerzen und Brechdurchfall und damit zu einer gefährlichen Austrocknung des Patienten. Unbehandelt endet die Krankheit häufig tödlich.

Um eine Cholera-Epidemie in Mosambik zu verhindern, soll möglichst bald mit einer Impfkampagne begonnen werden. Am Montag sollen 900.000 Dosen einer Cholera-Schluckimpfung eintreffen, wie David Wightwick von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ankündigte. Da die Impfung nur etwa drei Monate lang vor einer Infektion schützt, ist wahrscheinlich später eine weitere Impfkampagne notwendig.

Die WHO will ausserdem mit Aufklärungsteams auf den Strassen und Radio-Spots die Menschen in dem Katastrophengebiet dafür sensibilisieren, wie sie der Cholera vorbeugen können. So sollten sie sich häufig die Hände waschen, nur sauberes Wasser trinken und sich bei Durchfall schnellstmöglich in ärztliche Behandlung begeben.

«Idai» war in der Nacht zum 15. März über Mosambik gezogen und sorgte nach heftigem Regen für verheerende Überschwemmungen. Neben Mosambik wurden auch Simbabwe und Malawi getroffen. Insgesamt wurde nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) ein über 3100 Quadratkilometer grosses Gebiet überflutet.

Allein in Mosambik und Simbabwe starben mehr als 700 Menschen, hunderte weitere werden noch vermisst. Am Donnerstag erklärten die Behörden in Mosambik den Rettungseinsatz in dem Land offiziell für beendet.

Die Hilfsorganisation Caritas International erklärte am Freitag in Freiburg, die Lage in Beira sei «weiterhin dramatisch». Um den vielen Obdachlosen einen Schutz gegen den Regen zu bieten, schicke die Caritas ein Flugzeug mit 8000 stabilen Plastikplanen in das Gebiet. Ausserdem würden Nahrungsmittel und Hygieneartikel verteilt.

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