Frankreichs Aussenminister stellt Militärpräsenz in Mali in Frage
Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian stellt die Militärpräsenz in Mali in Frage. Die ehemalige Kolonialmacht kämpft in der Sahelzone gegen Terror.

Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich will die Militärpräsenz in seiner ehemaligen Kolonie Mali reduzieren.
- Die Truppenstärke soll von 5100 auf bis zu 2500 Kräfte reduziert werden.
Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian hat den internationalen Anti-Terror-Kampf im westafrikanischen Krisenstaat Mali in Frage gestellt. Angesichts der sich verschlechternden politischen und militärischen Lage könne man nicht am Status quo festhalten. Dies sagte Le Drian am Freitag dem Sender RTL. Konkret von einer möglichen Beendigung der französischen Operation «Barkhane» sprach er nicht.
«Dies ist nicht nur eine französische Entscheidung, sondern eine Entscheidung, die wir gemeinsam treffen und daher haben wir Gespräche aufgenommen, sowohl mit unseren afrikanischen Partnern und mit unseren europäischen Partnern, um herauszufinden, wie wir unser Dispositiv entsprechend der neuen Situation anpassen können.»
Mali ist Schwerpunkt im Kampf gegen Islamisten
Jüngst erst hatte die Militärjunta in Mali Dänemark zum Abzug seiner Soldaten aus dem Land aufgefordert. Auch der Einsatz der russischen Söldnerfirma Wagner durch die Militärregierung stösst in Frankreich und bei seinen Partnern auf Kritik.
Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in Westafrika massiv im Einsatz gegen Islamistenmilizen aktiv; Mali ist ein Schwerpunkt. Die derzeitige französische Operation «Barkhane» umfasst bis zu 5100 Soldaten. Die Truppenstärke soll langfristig auf 2500 bis 3000 Kräfte reduziert werden.
In den Staaten der Sahelzone sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.