Frankreich setzt zur Bewältigung der Energiekrise im Winter auf das Wiederanlaufen vieler der im Moment abgeschalteten Atomkraftwerke.
ARCHIV - Das Atomkraftwerk in der Nähe der deutschen Grenze. Das umstrittenen Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim soll seinen Betrieb bis zum Sommer kommenden Jahres endgültig einstellen. Foto: Patrick Seeger/dpa
ARCHIV - Das Atomkraftwerk in der Nähe der deutschen Grenze. Das umstrittenen Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim soll seinen Betrieb bis zum Sommer kommenden Jahres endgültig einstellen. Foto: Patrick Seeger/dpa - sda - Keystone/dpa/Patrick Seeger
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich setzt auf das Wiederanlaufen vieler Atomkraftwerke.
  • Damit und mit einem besseren Austausch mit Deutschland soll der Winter überbrückt werden.
  • Mehr als die Hälfte der 56 französischen AKW sind derzeit ausser Betrieb.

Frankreich setzt zur Bewältigung der Energiekrise im Winter auf das Wiederanlaufen vieler der im Moment abgeschalteten Atomkraftwerke. Ausserdem solle der bereits umfangreiche Austausch von Strom und Gas mit Deutschland und Spanien ausgebaut werden. Dies sagte Frankreichs Energiewende-Ministerin Agnès Pannier-Runacher am Freitag im Anschluss an Regierungsberatungen zur Energieversorgung in Paris.

«Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass diese wechselseitige Solidarität von diesem Winter an ausgebaut werden muss. Also der Austausch von Gas und Elektrizität mit Spanien und Deutschland.» Ob das heisst, dass Frankreich mehr Energie über Nachbarländer erhalten möchte oder lediglich die Flexibilität erhöhen will, präzisierte sie nicht.

Hälfte der 56 französischen AKW ausser Betrieb

Mehr als die Hälfte der 56 französischen AKW sind derzeit wegen Instandsetzungsarbeiten sowie nach dem Auftreten von Rissen ausser Betrieb. Dadurch ist Frankreichs Energieversorgung deutlich mehr in Schwierigkeiten geraten als durch ausbleibende russische Gaslieferungen. Der Stromkonzern EDF habe sich verpflichtet, alle Atomkraftwerke für diesen Winter wieder in Betrieb zu nehmen, sagte die Ministerin.

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Das Atomkraftwerk Cattenom in Frankreich. - dpa

Frankreich und Deutschland importieren zwar beide Strom voneinander. Seit einigen Monaten aber sind die Stromimporte nach Frankreich wegen der AKW-Probleme deutlich gewachsen.

Je mehr der Aufruf zum Energiesparen von der Bevölkerung, Kommunen und Unternehmen befolgt werde, desto weniger drohten Engpässe und Zwangsmassnahmen. Nach dem Energiesparplan soll der Verbrauch in Frankreich um zehn Prozent sinken.

«Es geht um kollektive Anstrengungen, die verhältnismässig und vernünftig sind. Es geht nicht darum, von den Unternehmen zu verlangen, ihre Produktion zu senken», meinte Pannier-Runacher. Seine Gasspeicher habe Frankreich inzwischen zu 92 Prozent gefüllt.

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