Die Schweiz muss vor der Abschaltung von vier Atomkraftwerken in Frankreich wegen der Stromversorgung vorerst keine Angst haben.
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Ein AKW in Frankreich. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abschaltung von vier AKWs in Frankreich hat keine Auswirkung auf die Schweiz.
  • Die Stromversorgung ist laut der eidgenössischen Elektrizitätskommission ausreichend.

Die Abschaltung von vier Atomkraftwerken (AKW) in Frankreich tangiert die Schweizer Stromversorgung zunächst nicht. Diese ist gemäss der eidgenössischen Elektrizitätskommission ausreichend garantiert. Auch die Energie-Preise dürften vorerst stabil bleiben.

Die Tamedia-Zeitungen hatten am Donnerstag gemeldet: Diesen Winter werden in Frankreich vier grosse Atomkraftwerke wegen Sicherheitsmängeln länger als geplant vom Netz genommen. Gerade dies könne zu Problemen führen, weil die Schweiz in der kalten Jahreszeit mehr Strom verbrauche, als sie erzeuge. Darum sei sie auf Importe angewiesen.

Momentan völlig ausreichend

Von einem Stromengpass wollte ein Vertreter der eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) im Interview mit Radio SRF allerdings nichts wissen. Alle Schweizer Atomkraftwerke seien derzeit am Netz, und die Schweiz exportiere im Moment sogar nach Frankreich. Dies beschwichtigte Elcom-Geschäftsführer Urs Meister am Donnerstag in der Sendung «Rendez-vous».

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Die Schweiz muss keinen Stromversorgungsengpass befürchten. - Keystone

Die Verfügbarkeit von Kraftwerken in der Schweiz sowie in Deutschland und Italien sei im Moment ausreichend. So die Elcom ausserdem auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zudem seien auch die Importkapazitäten in die Schweiz gut verfügbar.

Ab März eine Entspannung

Auch ein Anstieg der Preise ist gemäss Elcom vorerst nicht zu erwarten. Im französischen Markt sei die Preissituation aber sehr angespannt. Wegen der Abschaltung der vier AKW ist eine Leistung von rund 6000 Megawatt nicht verfügbar. Deshalb würden die französischen Preise spürbar über jene der Nachbarländer ansteigen.

Elcom schreibt zudem, dass ab März eine gewisse Entspannung erwartet werde. Das sei aus Sicht der Schweiz besonders wichtig. Da eine kritische Versorgungssituationen am ehesten gegen Winterende entstehen könne, wenn die Energie aus Wasserspeichern nicht genügend verfügbar sei.

Eine hundertprozentige Entwarnung gibt Elcom jedoch nicht. Es bestünden Restrisiken, etwa wenn in Frankreich Kraftwerke länger ausfallen würden. Oder wenn in der Schweiz zusätzlich nicht alle Kraftwerke am Netz verfügbar wären. Die Elektrizitätskommission werde die Situation laufen beobachten und analysieren.

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