Ab Samstag können sich in Frankreich alle Einwohner ab 18 Jahren die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen.
Olivier Véran
Olivier Véran - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Booster wird von Mitte Januar verpflichtend, um den Status «geimpft» zu behalten.
  • Auch die Regeln für den Gesundheitspass ändern sich.
  • Künftig darf ein Test nur noch höchstens 24 Stunden statt 72 Stunden alt sein.

In Frankreich ist die Auffrischungsimpfung gegen Covid von Samstag an für alle Erwachsenen ab 18 Jahren möglich. Der Abstand zur vorherigen Impfung solle nur noch fünf Monate betragen, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Donnerstag in Paris. Die Booster-Impfung werde von Mitte Januar verpflichtend, um den Status «geimpft» zu behalten.

Auch die Regeln für den Gesundheitspass, der der 3G-Regel in Deutschland entspricht, ändern sich. Künftig darf ein Test nur noch höchstens 24 Stunden alt sein, bislang waren es 72 Stunden. «Wer nicht geimpft ist, muss sich täglich testen lassen, um von dem Gesundheitspass zu profitieren», sagte Véran. Der Test ist für Ungeimpfte ohne Symptome in Frankreich kostenpflichtig.

«Infektionsgeschehen rechtfertigt die Beschleunigung der Impfkampagne»

Véran appellierte an die Franzosen, die Abstandsregeln wieder besser einzuhalten, regelmässig zu lüften und auf Wangenküsse zu verzichten. Er kündigte ein Dekret zur Maskenpflicht in allen Innenräumen an, in denen auch der Gesundheitspass vorgelegt werden muss, etwa in Restaurants, Museen, Theatern.

«Der Scheitelpunkt der aktuellen Welle könnte bereits in der kommenden Woche erreicht sein», sagte Véran. Die französische Gesundheitsbehörde hatte sich kurz zuvor für eine Ausweitung der Booster-Impfung ausgesprochen. «Das beunruhigende Infektionsgeschehen rechtfertigt die Beschleunigung der Impfkampagne», betonte die Behörde. Bislang können sich in Frankreich Menschen über 65 und mit Vorerkrankungen boostern lassen.

In Frankreich liegt die Inzidenz derzeit bei 193 Fällen pro 100'000 Einwohnern pro Woche. Am Mittwoch wurden knapp 33'000 neue Fälle gemeldet, ein Höchststand in der aktuellen Welle. Die Zahl der Infektionen ist innerhalb einer Woche um gut 80 Prozent angestiegen. Die Lage in den Krankenhäusern ist mit gut 1400 Covid-Intensivpatienten noch nicht dramatisch, was wohl mit der hohen Impfquote von gut 75 Prozent der Gesamtbevölkerung zu tun hat.

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