Das Hauptzollamt Frankfurt zieht Bilanz. Es wurden nicht nur kiloweise Drogen beschlagnahmt, sondern auch gefälschte Arzneimittel oder Tiere.
Bekämpfung von Schwarzarbeit: Mitarbeiter des Zolls durchsuchen eine Baustelle in Frankfurt.
Bekämpfung von Schwarzarbeit: Mitarbeiter des Zolls durchsuchen eine Baustelle in Frankfurt. - Sebastian Gollnow/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mitarbeiter des Hauptzollamts Frankfurt haben im vergangenen Jahr bei insgesamt 6.711 Aufgriffen im Post-, Fracht- und Reiseverkehr mehr als 26.000 Kilogramm Drogen im Wert von rund 129 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen.

Von Khat bis Kokain

Darunter waren mehr als 22.000 Kilogramm der Kaudroge Khat - die grösste Menge, die je in einem Jahr am Frankfurter Flughafen sichergestellt wurde. Ausserdem fanden die Zöllner bei Kontrollen 494 Kilogramm Kokain, 450 Kilogramm synthetische Drogen wie Amphetamin und Ecstasy, 27 Kilogramm Heroin und 365 Kilogramm Haschisch und Marihuana, so die am Donnerstag vorgestellte Jahresbilanz.

Insgesamt 110 Drogenkuriere wurden vorläufig festgenommen, so Markus Tönsgerlemann, der Leiter des Hauptzollamtes. Darunter war ein Mann, der als sogenannter «Schlucker» identifiziert wurde. Er hatte in 70 Behältnissen rund 700 Gramm Kokain im Körper transportiert. Die Schmuggler setzten nicht nur auf doppelte Kofferböden oder Verstecke in der Kleidung. Drogen wurden in Kosmetikdosen, Kräutertöpfen oder Kinderspielzeug versteckt. Im vergangenen Sommer stiessen die Zöllner auf jeweils drei Kilogramm flüssiges Kokain, eingemischt in Kokosfett im Reisegepäck zweier Frauen.

Im Kampf gegen Marken- und Produktpiraterie wurden im vergangenen Jahr knapp 270.000 Plagiate in einem Warenwert von rund 58 Millionen Euro beschlagnahmt, die mehrheitlich aus China kamen. Insgesamt wurden 9.594 Grenzbeschlagnahmeverfahren eröffnet, sagte Tönsgerlemann. Unter den gefälschten Produkten waren Arzneimittel, Mobiltelefone, Kleidung und Schuhe ebenso wie Action-Cams oder Geschirr.

Bargeld versteckt

Auch Bargeldschmuggel in teils grossem Stil konnte verhindert werden. So wurden 8,5 Millionen Euro in Reisekoffern sichergestellt, die in den Libanon gehen sollten. Die Ermittlungen ergaben, dass das Geld mit Rauschgifthandel verdient wurde. Die Zöllner fanden Bargeld auch in Kinderüberraschungseiern, in Schinkenkeulen und Portweinflaschen.

Im Einsatz gegen Artenschutzschmuggel kam es im vergangenen Jahr zu insgesamt 655 Sicherstellungen von mehr als 50.000 artengeschützten Tieren oder Pflanzen - darunter eine Bengalkatze, ein Graupapagei und 300 Leguane.

Der Flughafen ist allerdings nicht der einzige Einsatzort des Hauptzollamts Frankfurt. Wie schon in den Vorjahren war die Bekämpfung der Schwarzarbeit einer der Schwerpunkte der Arbeit. Es gab den Angaben zufolge Prüfungen bei 383 Arbeitgebern. Die Schadenssumme im Rahmen von straf- und bussgeldrechtlichen Ermittlungen beläuft sich danach auf rund 9,6 Millionen Euro. Die Summe der Verwarnungsgelder, Geldbussen und Einziehungsbeträge beträgt den Angaben zufolge 271.481 Euro.

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