Ärzte ohne Grenzen schlägt Alarm: In einem Flüchtlingslager auf Lesbos soll es mindestens 23 Misshandlungsfälle gegeben haben – darunter auch von Kindern.
Flüchtlinge waschen sich an einer Wasserstelle in einem provisorischen Lager nahe dem Flüchtlingslager Moria.
Flüchtlinge waschen sich an einer Wasserstelle in einem provisorischen Lager nahe dem Flüchtlingslager Moria. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem Hilfswerk wurden auf Lesbos 23 Menschen in Flüchtlingscamps misshandelt.
  • Der Camp-Direktor weist die Berichte als «Lüge» zurück.

Mindestens 23 Menschen sind nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen in und rund um das Flüchtlingslager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos in den ersten neun Monaten dieses Jahres sexuell misshandelt worden. Darunter seien auch minderjährige Kinder gewesen, teilte die humanitäre Organisation heute Mittwoch mit. Die Organisation habe die Opfer in einer Klinik ausserhalb des Camps behandelt. Der Direktor des Flüchtlingslagers, Giannis Balbakakis, wies entsprechende Berichte als «Lüge» zurück.

Balbakakis forderte die Organisation auf, den Behörden Beweise vorzulegen, wie die staatliche griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA berichtete. Zahlreiche Migranten versuchen sich nach Ansicht des Direktors mit falschen Angaben als Opfer zu präsentieren, damit sie zum Festland gebracht werden.

Im sogenannten Hotspot von Moria auf Lesbos harren zurzeit gut 7200 Migranten aus. Das Lager hat aber eine Aufnahmekapazität für nur 3100 Menschen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ärzte ohne Grenzen