Vor allem im Stadtzentrum wird Wohnraum in Europas Städten oft von Touristen belegt. Dagegen will der Bürgermeister von Florenz nun vorgehen.
Florenz' Bürgermeister, Dario Nardella, will Kurzzeitvermietung in der historischen Innenstadt verbieten.
Florenz' Bürgermeister, Dario Nardella, will Kurzzeitvermietung in der historischen Innenstadt verbieten. - Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Florenz verbietet Kurzzeitvermietung in der Innenstadt.
  • Der Bürgermeister will Wohnungen vor Überbelegung durch Touristen schützen.
  • Es sind Steuererleichterungen für normale Vermietungen geplant.

Im Kampf gegen Wohnungsnot, hohe Mietpreise und die Überbelegung durch Touristen will die italienische Stadt Florenz die Kurzzeitvermietung von Wohnungen in ihrer historischen Innenstadt verbieten.

Die Stadt wolle mit neuen Regeln gegen die «unkontrollierte Ausbreitung von Kurzzeitvermietungen» vorgehen, kündigte Florenz' Bürgermeister, Dario Nardella, nun an. Er wolle so das Stadtzentrum vor dem «Problem der Überbelegung von Wohnungen durch Touristen» schützen. Die Regelung soll nicht rückwirkend gelten, sondern zukünftige Vermietungen betreffen.

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Blick auf die Ponte Vecchio in Florenz. - keystone

Nardellas Vorschlag sieht demnach nicht nur das Blockieren von Kurzzeitvermietungen vor, sondern auch Steuererleichterungen für diejenigen, die ihre Wohnungen für «normale Vermietungen» nutzen. Damit will er die «Wohnungen und das historische, künstlerische und soziale Erbe des historischen Zentrums schützen». Die Innenstadt von Florenz wurde 1982 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.

Gesetz soll Kurzzeitvermietung über Plattformen regulieren

Seit geraumer Zeit wird in Italien über das Phänomen der Kurzzeitvermietung für etwa Ferienwohnungen in den Zentren der grossen Städte diskutiert. Die Regierung in Rom arbeitet nach Angaben der Tourismusministerin Daniela Santanchè an einem Gesetzentwurf, der die Kurzzeitvermietung von Wohnungen über Plattformen wie etwa Airbnb regulieren und strenger kontrollieren soll.

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Viele Städte regulieren die Vermietung von Wohnungen über Airbnb. (Symbolbild) - keystone

Den Vorschlag der Regierung bezeichnete Nardella als unwirksam. Santanchès Vorschlag enthalte zwar klare und nachvollziehbare Ziele, gebe den Gemeinden allerdings kein konkretes Instrument an die Hand. Mit der von Nardella geplanten massiven Absenkung der Grundsteuer für Immobilien für drei Jahre wolle man etwa Wohnungseigentümer dazu animieren, ihre Wohnungen für langfristige Vermietungen zu nutzen.

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