Eine finnische Supermarktkette geht neue Wege gegen Food Waste. In einer Happy Hour bietet sie bald ablaufende Lebensmittel zu grosszügigen Rabatten an.
s-market happy hour
In der Supermarktkette S-Market gibt es eine Happy Hour, die nichts mit Bier und Schnaps zu tun hat. - Google Maps
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Lebensmittel werden europaweit weggeworfen, obwohl sie noch geniessbar wären.
  • Eine finnische Supermarktkette kämpft nun innovativ gegen diesen Food Waste an.
  • Während einer Happy Hour werden täglich bald ablaufende Lebensmittel günstiger verkauft.

Durch den Lebensmittelkonsum in der Schweiz fallen im In- und Ausland über alle Stufen der Lebensmittelkette jährlich 2,8 Millionen Tonnen Food Waste an. Auch Finnland kennt dieses Problem. Um einen Teil zur Reduktion verschwendeter Lebensmittel beizutragen, geht die finnische Supermarktkette «S-Market» nun einen innovativen Weg. Das berichtet die «New York Times».

Als Teil einer zweijährigen Kampagne führt das Unternehmen in allen rund 900 Filialen eine Happy Hour ein. Punkt 21 Uhr werden Lebensmittel, die am Folgetag aufgrund des Ablaufdatums nicht mehr verkauft werden können, zu Rabatten angeboten. Die Preisreduktion auf Gemüse, Fleisch oder Fisch beträgt zwischen 30 und 60 Prozent. Die «glückliche Stunde» dauert je nach Öffnungszeiten der jeweiligen Filialen effektiv eine, zwei oder sogar drei Stunden.

food waste Schweiz
25 Prozent der Umweltbelastung der Ernährung der Schweiz sind gemäss Bundesamt für Umwelt auf Food Waste zurückzuführen. - Keystone

Kein finanzieller Anreiz für S-Market

Der Begriff Happy Hour wurde gewählt, um auch Laufkundschaft zu gewinnen, die den Begriff schon aus anderen Zusammenhängen, etwa Bars und Pubs, kennen und damit positive Gedanken verbinden.

«Bei einem Rabatt von 60 Prozent verdienen wir kein Geld damit, aber es ist immer noch lukrativer für uns, als die Lebensmittel zu spenden. Zusätzlich haben viele Finnen nun die Möglichkeit, sich zu extrem günstigen Konditionen mit Lebensmitteln einzudecken», sagt Mika Lyytikainen, Vizepräsident von S-Market, in der «New York Times».

Inzwischen sei es völlig normal, dass sich Grüppchen um einzelne Regale herum bilden. Sobald die Uhr endlich Neun schlägt und der Rabatt gewährt wird, legen die Kunden die darin liegenden Lebensmittel schnell in ihre Einkaufswagen.

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