5 Tipps, um mit elterlichen Schuldgefühle umzugehen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Dass Mamas und Papas Schuldgefühle kennen, ist klar. Die eigentliche Frage lautet: Wie können sie lernen, besser damit umzugehen?

Mutter, Kind, Überforderung, müde
Momente, in dem Eltern glauben, zu streng, zu nachlässig oder zu wenig da gewesen zu sein, lösen Schuldgefühle aus. - Depositphotos

Sie sind ein ständiger Begleiter: Schuldgefühle plagen fast jeden Elternteil – sei es nach einem Wutausbruch oder weil man mal keine Lust auf Spielen hat.

Sie entstehen aus dem Drang, immer das Beste für die Kinder geben zu wollen, gepaart mit gesellschaftlichen Erwartungen an die «perfekte» Elternschaft. Oft wurzeln sie auch in der eigenen Kindheit oder im Vergleich mit anderen Familien.

Mit sich selbst freundlich reden

Negative Selbstgespräche lassen Schuldgefühle schnell grösser wirken. Wenn du innerlich den Ton änderst und so mit dir sprichst, wie du es bei einem guten Freund tun würdest, schaffst du Abstand zu diesem harten Urteil über dich selbst.

Vater, Baby
Studien zeigen, dass negative Selbstgespräche oft durch frühe Erfahrungen von Kritik und Ablehnung geprägt sind. - Depositphotos

Sätze wie «Du machst das gut» oder «Du bekommst das hin» können überraschend entlastend sein. Denn so fällt es dir leichter, Schuldgefühle als normale Reaktion zu sehen – nicht als Zeichen, dass du versagst.

Die Schuldgefühle als Welle erleben

Intensive Emotionen bauen sich auf, erreichen einen Höhepunkt und ziehen sich wieder zurück. Wenn du deine Schuldgefühle nicht wegdrückst, sondern sie kurz da sein lässt, verlieren sie einen Teil ihrer Wucht.

Vielleicht hilft dir eine kleine Atemübung oder ein Moment mit geschlossenen Augen. So bringst du deinen Körper runter – und gibst dir die Chance, klarer zu spüren, was du gerade brauchst.

Mit Neugier hinter die Gefühle schauen

Schuldgefühle zeigen manchmal auch an, dass etwas nicht rund läuft. Frag dich deshalb: «Was steckt eigentlich dahinter? Bin ich müde, gestresst, traurig oder habe ich eine Erwartung an mich, die niemand erfüllen könnte?»

Wenn du solche Fragen stellst, kommst du den Ursachen näher. Und du musst nicht in diesem Kreislauf aus Grübeln und Selbstkritik hängen bleiben.

Gesund von toxisch unterscheiden

Gesunde Schuld hilft, Fehler einzugestehen und Verantwortung zu übernehmen. Toxische Schuld entsteht aus überzogenen Erwartungen oder gesellschaftlichem Druck.

Mutter, Tochter, Hausaufgaben, Stress
Wer versteht, welche Schuldgefühle konstruktiv sind und welche aus Druck entstehen, kann im Familienalltag klarer reagieren – und Entscheidungen treffen, die wirklich entlasten. - Depositphotos

Wenn du beides unterscheiden kannst, wird klarer, wann eine Veränderung wirklich nötig ist. Und wann du dich selbst entlasten darfst, ohne schlechtes Gewissen.

Schuldgefühle benennen

Wenn du deine Schuldgefühle offen ansprichst, verlieren sie an Gewicht. Allein das Aussprechen kann helfen, deine Emotionen besser zu sortieren und nicht von ihnen überrollt zu werden.

Sie werden zu einem normaleren Teil deines Elternalltags. Etwas, das du beobachten und einordnen kannst, statt etwas, das dich beherrscht.

Kommentare

Weiterlesen

Frau präsentiert etwas
3 Interaktionen
Selbstzweifel im Job
Verzweifelte Mutter mit Baby im Kinderzimmer
11 Interaktionen
Am Limit
Zeigefinger
2 Interaktionen
Kindererziehung
Vorsorge
13 Interaktionen
Im Alter abgesichert

MEHR AUS STADT BERN

yb
Derby-Sieg
Demo Bern
34 Interaktionen
Mehrere hundert Leute
Serafe
132 Interaktionen
«Affront»
BSV Bern
1 Interaktionen
Handball