Im Kampf gegen die Inflation hob die US-Notenbank Fed ihren Leitzins erneut an. Nun soll auch die Europäische Zentralbank (EZB) nachziehen.
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Das Logo des Federal Reserve System (Fed). (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Notenbank Fed hob ihren Leitzins am Mittwoch um weitere 0,25 Prozentpunkte an.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) soll ihr nun folgen.
  • Die Notenbanken versuchen seit Monaten mit Zinserhöhungen gegen die Inflation vorzugehen.

Die Inflation liess in den USA und im Euroraum zuletzt etwas nach. Der Druck auf die Notenbanken bleibt trotzdem hoch. Denn: Noch immer sind die Verbraucherpreise viel zu hoch. Die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) hat nun klar gemacht, dass es zeitnah zu keinen Zinssenkungen kommen wird.

Im Gegenteil: Die Fed hatte ihren Leitzins am Mittwoch um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Dabei handelte es sich um die achte Anhebung in Folge und dem kleinsten Schritt seit März. Nun steht auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Erhöhung des Leitzinses an.

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Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed), bei einer Pressekonferenz in Washington. - Patrick Semansky/AP/dpa

Fed-Chef Jerome Powell stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Mit Blick auf den Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise betonte er: «Ich denke, es wäre sehr verfrüht, den Sieg zu verkünden.»

Nach Fed auch EZB vor Leitzinserhöhung

Auch die EZB dürfte auf ihrer Zinssitzung ihren Kampf gegen die Inflation im Euroraum fortsetzen. Die Ergebnisse der geldpolitischen Sitzung wird die Notenbank in Frankfurt am Nachmittag (14.15 Uhr) bekannt geben. Das Ende der Zinserhöhungen sei noch nicht erreicht, hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde jüngst mehrfach bekräftigt.

Christine Lagarde
Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB). - Keystone

Die EZB hatte im Dezember den Leitzins im Euroraum um 0,50 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent angehoben. Lagarde stellte seinerzeit «für einige Zeit» weitere Erhöhungen in dieser Grössenordnung in Aussicht. Seit Juli hat die EZB viermal in Folge die Zinsen erhöht.

Wie wirken Leitzinserhöhungen gegen die Inflation?

Steigende Zinsen können hohen Verbraucherpreisen entgegenwirken, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Mittelfristig streben die Fed und die EZB eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 Prozent an.

In Deutschland hatte sich das Leben im vergangenen Jahr so stark verteuert wie nie seit Gründung der Bundesrepublik. Auch in den USA war die Inflation zeitweise so hoch war wie seit Jahrzehnten nicht.

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