Fast 2000 antisemitische Vorfälle in Deutschland im vergangenen Jahr

Keystone-SDA
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Deutschland,

In Deutschland kam es im vergangenen Jahr zu fast 2000 antisemitischen Vorfällen. Das sind mehr als noch im Vorjahr, wobei auch mehr Daten einbezogen wurden.

Antisemitismus
Mann mit Kippa. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland wurden 2020 insgesamt 1909 Fälle von Antisemitismus gemeldet.
  • Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (1252) deutlich angestiegen.
  • Allerdings wurden auch mehr Daten in die Statistik einbezogen.

Deutschlandweit sind nach Daten des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) im vergangenen Jahr 1909 antisemitische Vorfälle erfasst worden. Im Jahr davor waren es noch 1252 gewesen.

Allerdings hat der Bundesverband diesmal 472 Vorfälle aus Bundesländern einbezogen, in denen es keine Rias-Meldestellen gibt. Sie waren zuvor nicht berücksichtigt worden.

Verletzendes Verhalten am häufigsten

Der Grossteil der Vorfälle (1449) entfiel 2020 auf die Kategorie verletzendes Verhalten. Das geht aus dem am Montag in Berlin vorgestellten Rias-Jahresbericht hervor. Dazu zählen unter anderem antisemitische Beschimpfungen. Hier gab es Rias zufolge eine Zunahme.

Die Zahl der bekannt gewordenen gewaltsamen Angriffe auf Jüdinnen und Juden ging dagegen von 109 auf 96 zurück. Die der Bedrohungen von 58 auf 39.

Vorfälle kommen oft von rechts

«Bei mehr als der Hälfte (52 Prozent) der Vorfälle konnte kein politisch-weltanschaulicher Hintergrund zugeordnet werden», sagte Rias-Bundesvorstandsmitglied Benjamin Steinitz. Mit rund einem Viertel aller Vorfälle (479) entfielen die meisten aber auf das rechtsextreme, rechtspopulistische Spektrum. Gefolgt von jenen mit verschwörungsideologischem Hintergrund.

Mehr als ein Viertel aller dokumentierten Fälle (489) hatte den Daten zufolge einen direkten Bezug zur Corona-Pandemie. Dabei ging es um antisemitische Inhalte, die auf Versammlungen gegen Corona-Massnahmen verbreitet wurden. Zum Beispiel in Reden oder auf Schildern und Plakaten kam dies vor.

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