Die Mutter von Wikileaks-Gründer Julian Assange befürwortet den Ansatz einer «stillen Diplomatie». Alles andere sei bisher gescheitert.
Julian Assange
Julian Assange grüsst seine Unterstützer ausserhalb der ecuadorianischen Botschaft in London. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wikileaks-Gründer Julian Assange drohen in den USA viele Jahre Haft.
  • Seine Mutter setzt nun auf die Beteiligung diplomatischer Teams.
  • Sie bitte die Unterstützer «höflich» darum, sich um eine Freilassung zu bemühen.

Die Familie des inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange hat dessen Unterstützer aufgerufen, sich «höflich» um eine Freilassung zu bemühen. Assanges Mutter Christine sagte am Mittwoch, sie befürworte den Ansatz einer «stillen Diplomatie», den die australische Regierung verfolge. Alle anderen Ansätze seien bislang gescheitert.

Der 51 Jahre alte Australier sitzt seit 2019 in einem britischen Gefängnis, nachdem er zuvor jahrelang auf einem Botschaftsgelände in London Zuflucht gefunden hatte. Die USA wollen seine Auslieferung erreichen. Sie werfen ihm Spionage vor. Bei einer Verurteilung drohen Assange viele Jahre Haft.

Julian Assange
Julian Assange sitzt seit rund drei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Haft. - sda - Keystone/PA Wire/Victoria Jones

«Die Beteiligung diplomatischer Teams, die auf hoher Ebene verhandeln, ist der geeignetste und historisch erfolgreichste Weg, um die Inhaftierung australischer Staatsbürger im Ausland in politischen Fällen zu lösen», zitierte die australische Nachrichtenagentur AAP Christine Assange.

«Angelegenheit zu einem Abschluss bringen»

Ausdrücklich dankte sie Premierminister Anthony Albanese für dessen Bemühungen. Albanese hatte vergangene Woche vor dem Parlament erklärt: «Meine Position ist klar, und ich habe sie auch der US-Regierung klar gemacht. Es ist an der Zeit, diese Angelegenheit zu einem Abschluss zu bringen.»

Die Vereinigten Staaten werfen Assange vor, zusammen mit der US-Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von Informanten in Gefahr gebracht zu haben.

Bei einer Auslieferung drohen bis zu 175 Jahre Haft. Unterstützer sehen in Assange dagegen einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Die Regierung in London hat der Auslieferung zugestimmt. Das juristische Tauziehen ist aber noch nicht beendet.

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