Experten halten Madrids Massnahmen gegen Corona für unzureichend

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Spanien,

Gesundheitsexperten halten die neuen Massnahmen der Regionalregierung Madrids zur Eindämmung der drastisch steigenden Corona-Zahlen für unzureichend und unwirksam.

Eine Frau mit Gesichtsmaske auf einem Platz in der spanischen Hauptstadt. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa
Eine Frau mit Gesichtsmaske auf einem Platz in der spanischen Hauptstadt. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Bernat Armangue

Das Wichtigste in Kürze

  • «Sie haben kein solides epidemiologisches Fundament, sie sind unverantwortlich im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit und werden Leiden bereiten sowie Leben kosten», zitierte die Zeitung «La Vanguardia» am Samstag den Epidemiologen und früheren Krisendirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Daniel López Acuña.

Am Vortag hatte die konservative Regionalregierung der Stadt den Rat der linken Zentralregierung missachtet, fast die ganze Hauptstadt abzuriegeln. Stattdessen ordnete sie nur die Ausweitung bereits bestehender Beschränkungen der Bewegungsfreiheit von 37 auf 45 Gebiete an. Es handelt sich vorwiegend um besonders dicht besiedelte ärmere Wohngebiete. Die Stadtregierung befürchtet, dass die Wirtschaft durch einen neuen Lockdown wie im Frühjahr völlig in die Knie gehen könnte.

Auch der Wissenschaftler des nationalen Zentrums für Biotechnologie, Saúl Ares, lässt kaum ein gutes Haar an der Strategie der Regionalregierung. «In einer dicht besiedelten Stadt wie Madrid macht es wenig Sinn, einzelne Stadtgebiete abzuriegeln, die oft nur durch einen Bürgersteig voneinander getrennt sind», sagte er der Zeitung «El País». Zudem liege die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 14 Tagen in Madrid schon lange über der Marke, ab derer mit Entschlossenheit hätte gehandelt werden müssen, betonte Ares. Zurzeit liegt diese Zahl bei 720, in Deutschland auf sieben Tage gerechnet bei etwa 13.

Spanien ist in Westeuropa im Hinblick auf die absoluten Infektionszahlen das am härtesten von der Corona-Pandemie getroffene Land. Bis Freitag wurden mehr als 715 000 Corona-Infektionen und mehr als 31 000 Todesopfer gezählt.

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