Experten besorgt über hohe Inflation in Zentral- und Osteuropa
In Zentral- und Osteuropa schmälern sich laut Wirtschaftsforschern die Wachstumsaussichten. Osteuropa könnte in die Rezession schlittern.

Das Wichtigste in Kürze
- Wirtschaftsforscher befürchten eine Schmälerung der Wachstumsaussichten in Europa.
- Osteuropa könnte aufgrund der Gasknappheit die Rezession drohen.
- In Zentral- und Osteuropa sind die Preise durchschnittlich um 11 Prozent gestiegen.
Zweistellige Inflationsraten in ganz Zentral- und Osteuropa schmälern laut Wirtschaftsforschern die Wachstumsaussichten der Region. «Sollten Öl und Gas im Winter rationiert werden müssen, könnte Osteuropa in eine Rezession schlittern.» Das schrieb das renommierte Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) in einer Prognose am Mittwoch.

In den EU-Staaten der Region würden Preise 2022 durchschnittlich um 11 Prozent steigen, hiess es. Es sei besorgniserregend, dass die Teuerung auch abseits von Lebensmitteln und Energie zunehme. Laut WIIW-Chef Mario Holzner ist das Vertrauen der Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung noch stärker gesunken als das der Unternehmen. Der Grund sei die Inflation: «Die frisst sich in die Kaufkraft hinein», sagte der Ökonom.
Russlands Wirtschaft könnte 7 Prozent schrumpfen
Die elf östlichen EU-Volkswirtschaften können ohne Energie-Rationierungen dieses Jahr im Schnitt um 3,3 Prozent wachsen. Davon geht das WIIW aus. Voriges Jahr waren es 5,7 Prozent. Die Wachstumsrate der sechs Westbalkan-Länder wurde auf 2,9 Prozent geschätzt, nach 7,6 Prozent im Vorjahr.
Russlands Wirtschaft werde um 7 Prozent schrumpfen, hiess es. Die Handelssanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine würden sich erst allmählich noch stärker auswirken. Laut WIIW ist in der Ukraine ein Einbruch von 38 Prozent zu erwarten.