Vor den Parlamentswahlen kündigen viele Tories ihren Rücktritt an. Unter den 80 Abgeordnete sind auch Minister und Ex-Premier Theresa May.
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Rishi Sunak muss den Abgang von rund 80 Tory-Abgeordneten vor den kommenden Wahlen verkraften. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 80 Tory-Abgeordnete werden bei den kommenden Wahlen nicht mehr antreten.
  • Unter ihnen befinden sich auch Minister wie Michael Gove, oder Theresa May.
  • Am 4. Juli wählen die Briten ihr Parlament neu.
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Nach der Ausrufung einer Parlamentswahl in Grossbritannien am 4. Juli kündigen immer mehr Abgeordnete der konservativen Regierungsfraktion ihren Abschied aus der Politik an. Am Freitag gab das langjährige Kabinettsmitglied Michael Gove bekannt, nicht noch einmal antreten zu wollen.

Nach beinahe 20 Jahren sei es Zeit zu gehen, schrieb der 56-Jährige in einem ausführlichen Brief, den er auf X (vormals Twitter) veröffentlichte.

Gove, der zuletzt Minister für Angleichung der Lebensverhältnisse, Wohnen und Gemeinschaften war, hatte mit kurzen Unterbrechungen seit 2010 verschiedene Posten im Kabinett inne. Unter anderem war er Bildungsminister, Justizminister und Umweltminister gewesen. Im Jahr 2016 warb er an der Seite Boris Johnsons für den EU-Austritt Grossbritanniens. Im anschliessenden Rennen um die Nachfolge des zurückgetretenen Premierministers David Cameron, fiel er Johnson jedoch in den Rücken. Er kündigte seine eigene Kandidatur an, die aber bald scheiterte.

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Minister Michael Gove kehrt der Politik den Rücken. - keystone

Als Johnson schliesslich 2019 doch noch Regierungschef wurde, berief er Gove in sein Kabinett. Der gebürtige Schotte galt im Kabinett des aktuellen Premiers Rishi Sunak als einer der erfahrensten und einflussreichsten Politiker.

Neben Gove verlassen auch viele andere frühere Regierungsmitglieder das Unterhaus, darunter Ex-Premierministerin Theresa May und Ex-Verteidigungsminister Ben Wallace. Insgesamt wollen knapp 80 Tory-Abgeordnete nicht mehr antreten. Das sind der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge so viele wie noch nie in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Den Konservativen droht bei der Parlamentswahl Umfragen zufolge eine herbe Niederlage.

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