Ex-Wirecard-Chef Braun bleibt in Untersuchungshaft
Der frühere Wirecard-Vorstand Markus Braun befindet sich seit Juli 2020 in Untersuchungshaft. Aussicht auf Entlassung gibt es keine.

Das Wichtigste in Kürze
- Markus Braun sitzt wegen Milliardenbetrugs in der Untersuchungshaft.
- Der Ex-Vorstand von Wirecard wird wohl auch noch eine Weile dort bleiben.
Auch nach zwei Jahren in Untersuchungshaft kommt der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun nicht auf freien Fuss. Das Oberlandesgericht München hat bei der mittlerweile fünften Haftprüfung entschieden, dass der Manager in Untersuchungshaft bleibt. Das sagte ein Gerichtssprecher auf Anfrage.
Unklar, ob Anklage zugelassen wird
Der wegen Milliardenbetrugs angeklagte österreichische Manager sitzt seit 22. Juli 2020 ununterbrochen in Untersuchungshaft. Bisher hat das Landgericht München I jedoch noch nicht entschieden, ob die Anklage zugelassen wird. In Haftsachen ist die Justiz zur Eile gehalten, im Fall Wirecard ist das Verfahren aber ausserordentlich umfangreich und komplex.

Die Münchner Staatsanwaltschaft wirft Braun und zwei weiteren ehemaligen Spitzenmanagern des einstigen Dax-Konzerns «gewerbsmässigen Bandenbetrug» vor. Sie sollen seit 2015 die Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um insgesamt 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben.
Davon sollen 1,7 Milliarden Euro an Krediten und weitere 1,4 Milliarden an Schuldverschreibungen gekommen sein. Brauns Verteidiger hatten die Unschuld ihres Mandanten beteuert und ihrerseits Vorwürfe gegen die Ermittler erhoben.