Andrej Medwedew kämpfte im Ukraine-Krieg als Kommandant der Wagner-Gruppe. Nach seiner Flucht nach Norwegen droht ihm nun die Abschiebung nach Russland.
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Söldner der Wagner-Gruppe sind in Mali und der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) aktiv. - Twitter/@PhilipCMead

Das Wichtigste in Kürze

  • Andrej Medwedew war als Teil der Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg.
  • Der 26-jährige Russe flüchtete im Januar nach Norwegen mit Hoffnung auf Asyl.
  • Wegen «Meinungsverschiedenheiten» droht dem Ex-Kommandanten die Abschiebung nach Russland.
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Im Ukraine-Krieg wird der russische Präsident Wladimir Putin von der berüchtigten Wagner-Gruppe unterstützt. Diese gilt als besonders brutal und handelt im Auftrag Putins. Ans Kriegsrecht halten sie sich nicht.

Nicht jeder jedoch ist bereit, bedingungslos sich an dieser Invasion zu beteiligen. Andrej Medwedew, ein ehemaliger Kommandant der Neonazi-Gruppe, hatte genug. Am 13. Januar floh er nach Norwegen und beantragte Asyl.

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Der Ex-Wagner-Kommandant Andrej Medwedew ist nach Norwegen geflohen, nachdem er im Ukraine-Krieg gekämpft hatte. - Twitter/@nexta_tv

Grund: Er sei Zeuge von Kriegsverbrechen in der Ukraine geworden. Seitdem lebt er in einem Schutzhaus in Norwegen. Bis jetzt.

Abschiebung nach Russland möglich

Denn: Am Sonntagabend sei er von der Polizei festgenommen worden. Das berichtete dessen Anwalt, der Norweger Brynjulf Risnes, dem britischen «Guardian». Demnach sei es zu «heftigen Meinungsverschiedenheiten» mit dem Ex-Wagner-Söldner über die Lebensbedingungen im besagten Haus gekommen.

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Die Wagner-Söldner im Ukraine-Krieg Einsatz. (Archiv)
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Mitglieder der Wagner-Gruppe in Moskau. Die Gruppe gilt als besonders brutal. (Symbolbild)
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Jewgeni Prigoschin ist Gründer und Chef der russischen Privatarmee Wagner.
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Die Söldner handeln im Namen von Wladimir Putin.

«Er hielt sich freiwillig im Unterschlupf auf. Wenn er sich weigert, dort zu bleiben, müssen sie ihn entweder gehen lassen oder ihn festnehmen», begründete Risnes die Festnahme. Medwedew sei nun in das vorläufige Haftzentrum verlegt worden.

In einem Telefongespräch mit dem «Guardian» drückte der 26-Jährige seine Sorge aus, nach Russland abgeschoben werden zu können. Risnes hingegen betonte, «natürlich eine Lösung» zu finden.

Hinrichtungen auf willkürliche Art in der Ukraine

Zuvor soll er Zeuge willkürlicher Hinrichtungen im Ukraine-Krieg geworden sein. Diese seien von ihren Befehlshabern beschuldigt worden, Befehle nicht zu befolgen. Medwedew zeigte sich bereit, alles über die Wagner-Gruppe, deren Aktivitäten und den Anführer Jewgeni Prigoschin zu erzählen.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald vorbei ist?

Der Russe ist der erste bekannte Wagner-Söldner, der ins Ausland geflohen ist, nachdem er im Ukraine-Krieg gekämpft hatte.

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